Leitlinien

Erstellt am 14 Aug 2015 20:27 - Zuletzt geändert: 11 Nov 2022 11:00


Leitlinien können helfen bei der Einordnung einer Erkrankung hinsichtlich Prognose und Krankheits-Betroffenheit oder Krankheitsschwere.

Wenn vorhanden, können gute Leitlinien auch dabei helfen, Fragen nach der geeigneten und nach allgemeinem Stand der medizinischen Erkenntnisse gebotenen Behandlung sowie auch nach Behandlungs- (oder Diagnostik-) Alternativen unter den Gesichtspunkten einer ausreichenden, notwendigen und wirtschaftlichen Versorgung gemäß §2 (Leistungen), §12(Wirtschaftlichkeitsgebot) und §70 (Qualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit) zu beantworten.

Medizinische Leitlinien können (sofern vorhanden) eine gute Möglichkeit bieten, sich mit vertretbarem Aufwand einen Überblick über den derzeitigen Stand der medizinischen Erkenntnisse zu einer Erkrankung, einem Gesundheitsproblemen oder einer medizinischen Diagnose zu verschaffen. Leitlinien sind von zentraler Bedeutung gerade in der sozialmedizinischen Einzelfallbegutachtung.

Gute Medizinische Leitlinien sollten systematisch entwickelt worden sein und eine wissenschaftlich begründete und praxisorientierte Entscheidungshilfe für die angemessene ärztliche Vorgehensweise bei speziellen gesundheitlichen Problemen bieten.

Zur Frage, wann eine Leitlinie eine "gute" Leitlinie ist, wurden Bewertungsinstrumente für Leitlinien entwickelt, z.B. das Deutsche Leitlinien-Bewertungsinstrument (DELBI).

Leitlinien sollten in einem definierten, transparent gemachten Vorgehen im Konsens mehrerer Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen und Arbeitsgruppen und möglichst unter Einbeziehung von Patientenvertretern erstellt werden.

Gemäß Leitlinien-Regelwerk der AWMF und ÄZQ sind medizinische Leitlinien als Orientierungshilfen im Sinne von "Handlungs- und Entscheidungskorridoren" zu verstehen, von denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss.

Erste Adresse für die Suche nach qualitativ hochwertigen deutschsprachigen Leitlinien ist die Leitlinien-Datenbank auf der Homepage der Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher medizinischer Fachgesellschaften (AWMF).

Recherche-Tipp: Wer mit der Suchfunktion auf den Leitlinien-Seiten der AWMF nicht glücklich ist, kann alternativ eine Suche über Google durchführen. Dazu ist es notwendig, in dem Google-Such-Eingabefeld zunächst den eigentlichen Suchbegriff und danach ein Leerzeichen, gefolgt von site:http://www.awmf.org/leitlinien/ einzugeben.
Um eine solche "benutzerdefinierte Google-Suche" durchzuführen, können sie auch auf den folgenden Link klicken - dieser führt Sie direkt zur Leitliniensuche mittels Google:
Link: Google-Direktsuche in der AWMF-Leitlinien-Datenbank.
Durch Klick auf diesen Link gelangen Sie auf eine Google-Suchergebnisliste mit allen AWMF-Leitlinien, da als Suchwort einfach "leitlinie" vorgegeben wurde.
Für Ihre persönliche Suche müssen Sie dort nur das Wort "leitlinie" in dem Google-Suchfeld durch Ihren eigentlichen Suchbegriff ersetzen!

Sollte nach dem Klick auf die vorgefertigte Suche ein Formular erscheinen, in dem Sie eine Eingabe machen sollen, um zu beweisen, dass Sie ein Mensch und keine Maschine sind, so handelt es sich hier um eine Sicherheitsmaßnahme von Google, die sicherstellen soll, dass Googles Suche nicht durch eine Vielzahl automatisierter Abfragen in kurzen Zeitabständen boykottiert wird. Wenn dieses Formular (das auch "Captcha" genannt wird) auftaucht, müssen sie es ausfüllen, um zu dem gewünschten Google-Suchfeld zu gelangen.

Die AWMF-Leitlinien wurden in den letzten Jahren hinsichtlich der von der AWMF gestellten Anforderungen an die Leitlinien-Qualität ständig weiter entwickelt. Derzeit existiert ein Graduierungssystem der AWMF-Leitlinien, welches Leitlinien nach Qualitätsstufen einteilt. "S1" entspricht hier der ersten (oder untersten) Entwicklungs-Ebene; Leitlinien der Stufe 2 zeichnen sich diesen gegenüber durch eine deutliche stärkere Berücksichtigung formeller methodischer Anforderungen aus und die höchste Qualitätsstufe ist mit der Graduierung "S3" erreicht.

Insbesondere "S2" und "S3"-Leitlinien der AWMF sind geeignet, den prinzipiellen Anforderungen an die evidenzbasierte Bewertung medizinischer Sachverhalte im Rahmen des GKV-Systems zu genügen. Grundsätzlich muss man aber davon ausgehen, dass Leitlinien den "derzeit anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnis" wiedergeben.

WebLinks aktuell:

WebLinks generell:

"Ich denke, besonders wichtig in dem wissenschaftlichen Diskurs ist festzustellen, dass es in der Medizin keine Wahrheit gibt, sondern dass wir auch mit Unsicherheiten der Studienlage umgehen müssen und dann auch zugeben müssen, dass vielleicht eine bessere Studie, die eines Tages kommt, unsere Auffassung zu einer Empfehlung ändern könnte."


Leitlinien-Quellen

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