Vitamine im Rahmen der biologischen Krebstherapie

Erstellt am 04 Aug 2010 12:54 - Zuletzt geändert: 05 Dec 2018 12:18

Für bestimmte Krebsarten wurde nachgewiesen, dass Antioxidantien (also vor allem Betakarotine und Vitamin E) das Tumorwachstum oder die Metastasierung fördern:
Le Gal K, Ibrahim MX, Wiel C, et al: Antioxidants can increase melanoma metastasis in mice. Science Translational Medicine 308: 8 (2015).

Als Gesamtschlussfolgerung aus verschiedenen Studien lässt sich sagen, dass Antioxidantien gesunde Zellen vor den freien Radikalen schützen, durch die sie in Tumorzellen verwandelt werden können, sie schützen aber auch den Tumor, nachdem dieser sich entwickelt hat. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die Antioxidantien enthalten, könnte unbeabsichtigt zu einer Progressionsbeschleunigung eines kleinen Tumors oder einer prämalignen Läsion führen, welche nicht nachweisbar sind.


Folgende Vitamine werden häufig im Rahmen der so genannten "immunbiologischen Krebstherapie eingesetzt:

Vitamin B1
Zu dieser Vitaminsupplementation sind folgende Aspekte zu beachten:

Ein Mangel an Vitamin B1 (Thiamin) führt zu folgenden Symptomen:
Herz-Kreislauf-Störungen, Muskelschwäche, Appetitlosigkeit und Müdigkeit. Eine bekannte, aber in Deutschland praktisch nicht beobachtete, Erkrankung durch Mangel Vitamin B1 ist Beriberi mit einer Störung der Nervenfunktion und Herzschwäche.
Nach den vorliegenden Unterlagen lagen diese Symptome bei der /dem Versicherten nicht vor.

Mögliche Folgen einer Überdosierung mit Vitamin B1 (Thiamin) können sein:
Hitzegefühl, Übelkeit und Herzklopfen.

Für alle B-Vitamine gilt, dass eine Überdosierung zu einer generellen Überempfindlichkeit der Nerven führen kann, die sich z. B. durch das Gefühl des "Ameisenlaufens" in Armen und Beinen zeigt.

D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

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Vitamin B2
Zu dieser Vitaminsupplementation sind folgende Aspekte zu beachten:

Ein Mangel an Vitamin B2 (Riboflavin) führt zu folgenden Symptomen:
Seborrhoische Dermatitis im Bereich der Nasolabialfalte (Hautveränderung beidseits der Nasenflügel), Entzündungen der Mundschleimhaut und Zunge, Bindehautentzündung (Konjunktivitis) sowie Mundwinkelrhagaden (schmerzhafte, häufig schlecht heilende entzündliche Einrisse der Mundwinkel), evtl. auch Entzündung der Hornhaut des Auges (Cornea) und Linsentrübung sowie normozytäre Anämie.
Nach den vorliegenden Unterlagen lagen diese Symptome bei der /dem Versicherten nicht vor.

Mögliche Folge einer Überdosierung mit Vitamin B2 (Riboflavin) kann eine Verfärbung des Urins (gelb-orange) sein.

Für alle B-Vitamine gilt, dass eine Überdosierung zu einer generellen Überempfindlichkeit der Nerven führen kann, die sich z. B. durch das Gefühl des "Ameisenlaufens" in Armen und Beinen zeigt.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. - Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

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Vitamin B6
Zu dieser Vitaminsupplementation sind folgende Aspekte zu beachten:

Chemie:
Vitamin B6 (Pyridoxol bzw. Pyridoxal) ist die Vorstufe von Pyridoxalphosphat (PLP). Pyridoxalphosphat (PLP) wird als Cosubstrat bei der Transaminierung, der Decarboxylierung und der Seitenketten-Eliminierung von Aminosäuren benötigt.

ATC-Code: Gelbe Liste: ATC A11HA06 - Pyridoxalphosphat
(ICDCode: ATC deutsch: A11HA - Andere Vitaminpräparate, rein)

Mangel:
Ein Mangel an Vitamin B6 (Pyridoxin) ist eine relativ seltene Erscheinung, da Vitamin B6 in sehr vielen Nahrungsmitteln enthalten ist. Mangelsymptome sind:
Epileptiforme Krämpfe, Anämie, Nervenentzündungen und Hauterkrankungen.

Verursacht werden kann ein Mangel z.B. durch Medikamente; zudem gibt es angeborene Störungen, die zu Symptomen aufgrund eines Pyridoxin-Mangels führen können.

Literatur

Mögliche Folgen einer Überdosierung mit Vitamin B6 (Pyridoxin)

Generell:
Störungen der Atemregulation (Tachypnoe), Neuropathie mit Brennen, Missempfindungen (Parästhesien), Gangstörungen (Ataxie) - bis hin zur Lähmung (Paralyse). Berichtet wird in der Literatur von Störungen des Gleichgewichtsempfindens und einer Abschwächung der Sehnenreflexe.
Produkte ausländischer Hersteller überschreiten mit der angegebenen Tagesdosis die Grenzwerte teilweise massiv, zum Beispiel sind vom Hersteller empfohlene 50 mg B6 pro Tag 200 Prozent des UL der von der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA Höchstmenge (Tolerable Upper Intake Level, kurz UL).

Für alle B-Vitamine gilt, dass eine Überdosierung zu einer generellen Überempfindlichkeit der Nerven führen kann, die sich z. B. durch das Gefühl des "Ameisenlaufens" in Armen und Beinen zeigt.

D-A-CH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

WebLinks

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Vitamin B12
Zu dieser Vitaminsupplementation sind folgende Aspekte zu beachten:

Gelbe Liste: ATC B03BA - Vitamin B12 (Cyanocobalamin und Analoga)

Ein Mangel an Vitamin B12 ist in Deutschland wahrscheinlich selten, da es im Allgemeinen ausreichend in der Ernährung zugeführt wird.
Allerdings haben Veganer, also Menschen, die überhaupt keine tierischen Lebensmittel essen, ein hohes Risiko für einen Cobalamin-Mangel. Symptomatisch wird ein Vitamin B12-Mangel erst nach Jahren, dann kommt es zur Anämie (Blutarmut), die sich zunächst durch vermehrte Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Blässe bemerkbar macht. Die Vitamin B12- Mangel-Anämie ist im Blutbild nachweisbar.

Mögliche Folgen einer Überdosierung von Cobalamin:

Spezifische Folgen einer Überdosierung von Vitamin B12 waren lange nicht bekannt. Dies könnte sich aber ändern:

Für alle B-Vitamine gilt, dass eine Überdosierung zu einer generellen Überempfindlichkeit der Nerven führen kann, die sich z. B. durch das Gefühl des "Ameisenlaufens" in Armen und Beinen zeigt (Polyneuropathie).

Legalstatus

Eine Verordnung von Vitamin B12 zu Lasten der Krankenkasse ist nur möglich, wenn im Einzelfall ein Vitamin B12-Mangel nachgewiesen wurde oder wenn eine adäquate Aufnahme nicht möglich ist.

Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

Weblinks:

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Vitamin C
Zu dieser Vitaminsupplementation sind folgende Aspekte zu beachten:

Eine oft vorgebrachte Argumentation, dass allgemein bekannt sei, dass onkologische Patienten unter einem schwerwiegenden Vitamin-C-Mangel leiden, kann aus der wissenschaftlichen Literatur nicht nachvollzogen werden.

Ein Mangel an Vitamin C (Ascorbinsäure) führt zur Erkrankung an Skorbut.

Für Vitamin C ist die Hypervitaminose infolge Überdosierung sehr selten, da der Körper einen Überschuss an Ascorbinsäure wieder über die Nieren ausscheidet.
Ab einer Zufuhr von etwa 1 g Vitamin C pro Tag steigen die Oxalat- und sekundär auch die Harnsäure-Konzentrationen im Blutplasma. Da ein Teil der Ascorbinsäure im Stoffwechsel zu Oxalsäure umgesetzt wird, besteht bei entsprechend disponierten Menschen ein erhöhtes Risiko für Calciumoxalat-Nierensteine. In der Folge kann es - neben Nierensteinbildung (Nephrolithiasis) - zu Nierenkoliken kommen.
Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft hohe Dosen an Vitamin C eingenommen hatten, erlitten so genannte Entzugs-Skorbut-Erscheinungen. Auch Erwachsene, die längere Zeit in hohen Dosen Vitamin C zu sich nehmen, können Rückfall-Skorbut nach Absetzen oder zumindest leichtere Mangelsymptome erleiden - ab bei einer täglichen Aufnahme von über 200 Milligramm sinkt die Absorptionsrate, also der prozentuale Anteil, der vom Darm ins Blut aufgenommen wird - rapide. Nach dem Absetzen der Hochdosis-Zufuhr dauert es einige Zeit, bis der Körper wieder in der Lage ist, Vitamin C normal aufzunehmen.
Personen, die einen genetisch bedingten Mangel an dem Enzym Glukose-6-Phosphat Dehydrogenase (G-6-PD) aufweisen, können infolge von Vitamin C-Gabe eine Hämolyse entwickeln.
In der Literatur finden sich Berichte über Entkalkung der Zähne durch chronische Vitamin C -Hochdosistherapie. Ebenso wird in einzelnen Publikationen von einer Erhöhung des Östrogenspiegels durch Vitamin C berichtet.
Höhere Dosen von Vitamin C können zu Diarrhoe und Übelkeit führen.
Darüber hinaus kann Vitamin C in höherer Dosierung auch als Pro-Oxidans wirken (Arzneimittelbrief 2007).

Zur Behandlung von bösartigen Erkrankungen ist ein Wirksamkeitsnachweis von Vitaminen nicht erbracht, im Gegenteil, in neueren Untersuchungen wurde festgestellt, dass eine Wirksamkeit nicht gegeben ist. Auch die intermittierende Hochdosis-Ascorbinsäuretherapie, also eine mit Unterbrechung durchgeführte Gabe von hochdosiertem Vitamin C, kann bei Tumorpatienten nicht als unbedenklich angesehen werden.

In einem Cochrane Review, in dem die zusätzliche Gabe von Vitamin C zur Verhütung von Erkältungskrankheiten bei Gesunden untersucht wurde, konnte kein positiver Einfluss auf Erkältungsdauer oder Erkältungshäufigkeit festgestellt werden. In dieser prophylaktischen Anwendung ergaben sich Hinweise, dass die Vitamine Beta-Karotin, Vitamin A und Vitamin E die Gesamtsterblichkeit erhöhen (Bjelakovic et al., 2008).

In der Physicians Health Study II, einer randomisierten placebokontrollierten Studie mit 14.641 Ärzten, ließ sich nach durchschnittlich achtjähriger Nachbeobachtung weder für Vitamin C noch für das gleichzeitig geprüfte Vitamin E ein positiver Einfluss auf schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse nachweisen (Sesso et al. 2008).

In einer etwas älteren, prospektiven Kohortenstudie an fast 60.000 schwedischen Frauen, die sich einem mehrjährigen Mammografie-Screening unterzogen, zeigten Frauen, die ein unterdurchschnittliches Körpergewicht aufwiesen, eine leicht erhöhte Brustkrebsinzidenz unter Einnahme von Vitamin C und Linolsäure (Michels 2001).

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. - Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

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Literatur
1. Arzneimittelbrief. 2007; 41:76-8.
2. Bjelakovic G, Nikolova D, Gluud L, Simonetti R, Gluud C. Antioxidant supplements for prevention of mortality in healthy participants and patients with various diseases. Cochrane Database Syst Rev. 2008 Apr 16;(2):CD007176.
3. Michels KB, Holmberg L, Bergkvist L, Ljung H, Bruce AA, Wolk A. Diatry antioxidant vitamins, retinol and breast cancer incidence in a cohort of Swedish women. Int J Cancer 2001 Feb 15; 91(4): 563-7.
4. Sesso HD, Buring JE, Christen WG, Kurth T, Belanger C, MacFadyen J, Bubes V, Manson JE, Glynn RJ, Gaziano JM. Vitamins E and C in the prevention of cardiovascular disease in men: the Physicians' Health Study II randomized controlled trial. JAMA. 2008 Nov 12;300(18):2123-33.

Vitamin D
Zu dieser Vitaminsupplementation sind folgende Aspekte zu beachten:

Vitamin-D-Mangel

Ein länger bestehender Mangel an Vitamin D3 (Cholecalciferol, kurz Calciol oder Calceferol) führt bei Kindern zu Rachitis und bei Erwachsenen zu Osteomalazie.

Eine Vitamin-D-Unterversorgung soll auch ein Risikofaktor für Autoimmunkrankheiten (wie z. B. Multiple Sklerose, Morbus Crohn, Diabetes mellitus Typ 1, Systemischer Lupus erythematodes) sein.

Die Vitamin-D-Versorgung muss nicht ausschließlich über die Nahrung erfolgen, da es in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol mithilfe von UVB-Strahlung gewonnen werden kann. Die Sonnenbräunung der Haut kann eine übermäßige Bildung von Vitamin D unter längerfristiger Sonneneinwirkung verhindern. Menschen mit dunkler Hautfarbe haben in nördlichen Breiten ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel.

Werte zwischen 30–60 ng/ml im Serum bedeuten nach gängigen Tabellen eine physiologisch ausreichende Versorgung.

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. - Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr

Mögliche Überdosierung

Der Körper hat eine große Toleranz gegenüber den Vitaminvorstufen, nicht jedoch gegen die bereits aktivierte Form des Calcitriol.
Mögliche Folgen einer Überdosierung mit Vitamin D3 können sein:

  • überstimulierte Kalziumabsorption im Darm und Kalzium-Resorption aus den Knochen und Hyperkalzämie (Kalzium im Serum > 2,75 mmol/l) und Hyperkalzurie (Kalzium-Ausscheidung > 10 mmol/24h).
  • bei längerem Bestehen: Schädigung der Nieren durch Kalkablagerungen - (funktionelle) Niereninsuffizienz.
  • bei längerfristiger Hyperkalzämie zudem: Kalziumeinlagerungen in Blutgefäßen, Herz, Lungen, Muskeln und Sehnen und Osteoporose!

Zur Vermeidung chronischer Überdosierung unter hochdosierter Substitution ist die Kontrolle der 25(OH)Vitamin D-Konzentration im Serum sowie des Kalziumspiegels und ggf. auch des Parathormonspiegels wichtig. Ein Frühsymptom kann eine erhöhte Kalziumausscheidung im Urin sein.

Neben der möglichen Nierenschädigung und Kalziumeinlagerung in Weichgeweben sowie Kalziumverlust aus den Knochen kann eine chronisch überhöhte Vitamin-D-Zufuhr folgende Symptome verursachen:
Anorexie, Gewichtsverlust, Erbrechen, Verstopfung, Bauchkrämpfe, Bluthochdruck, psychische Veränderungen, Muskel- und Sehnenschmerzen, Kopfschmerzen.

Legalstatus

Vitamin D3 in Form von Colecalciferol ist laut Arzneimittelverschreibungsverordnung verschreibungspflichtig, ausgenommen in Zubereitungen, bei denen auf den Behältnissen und äußeren Umhüllungen eine Tagesdosis bis zu 1.000 I.E. angegeben ist.

Die in Deutschland auf dem Markt erhältlichen, verschreibungspflichtigen Vitamin-D-Präparate sind (zum Stand 2018) in verschiedenen Indikationen zugelassen: beispielsweise zur "Prophylaxe von Vitamin-D-Mangelerscheinungen bei Malabsorption … wenn eine orale Therapie nicht möglich oder nicht wirksam ist" (D3-Vicotrat®) oder zur "Zur einmaligen Anwendung bei der Anfangsbehandlung von Vitamin-D-Mangelzuständen" (Dekristol® 20000) oder " zur Initialbehandlung eines symptomatischen Vitamin-D3-Mangels bei Erwachsenen" Colecalciferol Aristo 20.000 I.E. Weichkapseln etc. …

Neben den apothekenpflichtigen Arzneimitteln existieren eine Vielzahl von Produkten, die sich nach EU-Recht als Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt befinden. Für Vitamin D in Nahrungsergänzungsmitteln sind derzeit keine Dosierungs-Höchstmengen festgelegt.
Im Gegensatz zu Arzneimitteln werden Nahrungsergänzungsmittel nicht zugelassen, sondern lediglich beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) registriert.

Nichtverschreibungspflichtige Vitamin-D3-Arzneimittel-Präparate (= apothekenpflichtiges und rezeptfreies Vitamin-D) werden, ebenso wie Nahrungsergänzungsmittel von der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht erstattet. Bei den Vitamin-D-Arzneimitteln begründet sich die fehlende Erstattungsfähigkeit durch § 31 in Verbindung mit § 34 SGB V.

Ausnahmsweise dennoch als Kassenleistung verordnungsfähig sind gemäß OTC-Ausnahmeliste apothekenpflichtige Vitamin D3 und Kalziumverbindungen (mind. 300 mg Kalziumion/Dosiereinheit) (freie oder fixe Kombination) nur zur Behandlung der manifesten Osteoporose, nur zeitgleich zur Kortikoidtherapie bei Erkrankungen, die voraussichtlich einer mindestens sechsmonatigen Kortikoidtherapie in einer Dosis von wenigstens 7,5 mg Prednisolonäquivalent täglich bedürfen sowie zeitgleich bei der Therapie mit einem Bisphosphonat gemäß Angaben in der jeweiligen Fachinformation bei zwingender Notwendigkeit.

Literaturauswahl:

Geschichte

Evidenz-Situation - Besonderheiten der Physiologie und Pharmakologie

Zusammenfassung
Vitamin D ist ein Mikronährstoff mit pleiotropen Wirkungen beim Menschen. Aufgrund des sitzenden Lebensstils und der zunehmenden Zeit, die in geschlossenen Räumen verbracht wird, zeigen immer mehr Forschungsergebnisse, dass Vitamin-D-Mangel ein globales Problem darstellt. Trotz der routinemäßigen Messung von Vitamin D in klinischen Labors und langjähriger Bemühungen sind die Methoden der Vitamin-D-Analyse noch nicht standardisiert und mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet. Diese Übersicht fasst einige der wichtigsten analytischen und klinischen Herausforderungen zusammen, die mit den derzeitigen Methoden zur Messung von Vitamin D einhergehen. Nach einer externen Qualitätsbewertung weisen die Methoden und Labors immer noch ein hohes Maß an Variabilität auf. Strukturell ähnliche Metaboliten stellen eine Quelle erheblicher Interferenzen dar. Darüber hinaus gibt es immer noch keinen Konsens über die Normalwerte von Vitamin D in einer gesunden Bevölkerung. Diese und andere hier erörterte Probleme können zu widersprüchlichen Ergebnissen von Forschungsstudien führen.
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Zusammenfassung
Unser Wissen über Vitamin D hat sich seit den 100 Jahren, die es dauerte, bis Ärzte zwischen 1860 und 1890 akzeptierten, dass sowohl Sonnenlicht als auch Lebertran (ein bekanntes Volksheilmittel) Rachitis heilten und verhinderten, weit entwickelt. Die Vitamine D2 und D3 wurden vor genau 100 Jahren entdeckt, und in den letzten 50 Jahren hat man festgestellt, dass Vitamin D zahlreiche Auswirkungen auf praktisch alle menschlichen Gewebe und nicht nur auf die Knochengesundheit hat, während die Mechanismen, die die Wirkung von Vitamin D auf zellulärer Ebene beeinflussen, zunehmend verstanden werden. Beobachtungsstudien am Menschen haben gezeigt, dass eine bessere Vitamin-D-Versorgung in starkem Maße - dosisabhängig - mit einer Verringerung aktueller und künftiger Gesundheitsrisiken einhergeht, die mit den bekannten Wirkungen von Vitamin D im Einklang stehen. Randomisierte kontrollierte Studien, die gemeinhin als "Goldstandard" für die Bewertung der Wirksamkeit neuer Behandlungsformen gelten, haben die erwarteten gesundheitlichen Vorteile einer Supplementierung häufig nicht belegen können. Bei solchen RCTs wurden jedoch Konzepte verwendet, die für die Prüfung von Arzneimitteln entwickelt wurden, während Vitamin D ein Nährstoff ist; die Würdigung dieses Unterschieds ist entscheidend für die Ermittlung des gesundheitlichen Nutzens aus vorhandenen RCT-Daten und für die Verbesserung künftiger RCT-Konzepte. Ziel dieses Berichts ist es daher, einen kurzen Überblick über die Belege für eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen der Vitamin-D-Supplementierung zu geben, die nicht die Knochen betreffen, und spezifische Aspekte der Vitamin-D-Biologie zu erörtern, die das Design von RCTs erschweren können, und zu erläutern, wie diese berücksichtigt werden können.
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Zusammenfassung
Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass ein niedriger Vitamin-D-Status mit einem erhöhten Risiko für ein breites Spektrum von Krankheiten verbunden ist. Die Beobachtungsdaten sind inzwischen so umfangreich, dass immer wieder der Ruf nach randomisierten kontrollierten Studien (RCT) zur Vitamin-D-Supplementierung laut wird, um ein für alle Mal zu klären, ob eine Erhöhung des Vitamin-D-Spiegels im Körper diese Krankheiten verhindert. Diese Forderungen sind aus der Sorge heraus entstanden, dass viele der Ergebnisse aus Beobachtungsstudien durch Verwechslungen und umgekehrte Kausalität erklärt werden könnten. RCTs unterliegen jedoch auch Einschränkungen, die ihre Aussagekraft beeinträchtigen. Dazu gehören niedrige Rücklaufquoten, die ihre externe Validität beeinträchtigen, und Verzerrungen, die ihre interne Validität beeinträchtigen, wie z. B. die Rekrutierung von Personen mit ausreichendem Vitamin-D-Gehalt, was die Aussagekraft zum Nachweis positiver Wirkungen verringert, Studien zu langfristigen Ergebnissen, die eine Teilnahme über viele Jahre hinweg erfordern, was die Compliance und die Verweildauer verringert, und der leichte Zugang der Teilnehmer zu Vitamin-D-Präparaten und Bluttests, was die Kontamination und Entblindung erhöht. Aufgrund dieser potenziellen Einschränkungen ist es möglich, dass RCTs zur Vitamin-D-Supplementierung allein keine eindeutige Antwort geben können. Künftige Entscheidungen über die Rolle von Vitamin D für die Gesundheit werden wahrscheinlich auf den Erkenntnissen aus einer Reihe von Studiendesigns beruhen, darunter RCTs, Mendelsche Randomisierungsstudien und andere Beobachtungsdesigns.
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Vitamin D und Vitamin K

Schlussfolgerung: Die individuelle oder kombinierte Supplementierung mit den Vitaminen D3 und K2 senkt signifikant den Glukosespiegel und den Prozentsatz der funktionellen Betazellen der Bauchspeicheldrüse, während die Behandlungen mit D3 und D3 + K2 auch zu einer Verringerung des uOC/cOC-Index führen. Nur in der Gruppe mit Vitamin D3-Supplementierung wurde eine Verringerung des untercarboxylierten Osteocalcins beobachtet, während Vitamin K2 die Werte des carboxylierten Osteocalcins erhöhte.Trial registration NCT04041492.
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Schlussfolgerungen: Die Kombination von Vitamin K und D kann die Gesamt-BMD signifikant erhöhen und das untercarboxylierte Osteocalcin signifikant senken, wobei eine noch günstigere Wirkung zu erwarten ist, wenn Vitamin K2 verwendet wird.
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Entzündungsreaktionen, Immunsystem allgemein

  • Zou J, Thornton C, Chambers ES, Rosser EC, Ciurtin C. Exploring the Evidence for an Immunomodulatory Role of Vitamin D in Juvenile and Adult Rheumatic Disease. Front Immunol. 2021 Feb 18;11:616483. doi: 10.3389/fimmu.2020.616483. PMID: 33679704; PMCID: PMC7930375.

Zusammenfassung
Vitamin D wird in der Haut nach Einwirkung von UVB-Strahlung synthetisiert oder direkt aus der Nahrung aufgenommen. Nach der Hydroxylierung in der Leber und den Nieren wird Vitamin D in seine bioaktive Form, 1,25(OH)2D, umgewandelt, für die eine starke immunmodulatorische Wirkung beschrieben wurde. Diese Übersichtsarbeit konzentriert sich auf die Wirkung von Vitamin D bei der Modulation des dysregulierten Immunsystems von Patienten mit autoimmunen rheumatischen Erkrankungen (ARD) in allen Altersgruppen, insbesondere bei Arthritis (rheumatoide Arthritis und juvenile idiopathische Arthritis) und systemischem Lupus erythematodes (mit Beginn im Erwachsenenalter und im Kindesalter). In dieser Übersichtsarbeit werden nicht nur die Auswirkungen von Vitamin D auf die angeborenen und adaptiven Immunfunktionen im Zusammenhang mit den einzelnen Krankheitspathologien beschrieben, sondern auch Studien zusammengefasst und bewertet, die einen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Status und der Krankheitsprävalenz herstellen, sowie Supplementierungsstudien, die den potenziellen Nutzen von Vitamin D für den Krankheitsverlauf untersuchen. Die Untersuchung dieser Erkenntnisse zeigt, dass besser konzipierte, randomisierte, kontrollierte Studien erforderlich sind, um die Auswirkungen einer Vitamin-D-Supplementierung auf die Ergebnisse von ARD-Erkrankungen und die allgemeine Gesundheit zu klären. In Anbetracht der Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit von Vitamin D als therapeutische Option besteht ein großer ungedeckter Bedarf an evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen für den Einsatz von Vitamin D in dieser Patientengruppe.
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Neurologische Effekte

Atemwegserkrankungen, Asthma

Laufende Studien:

Johannes Gutenberg-Universität Mainz:
EVITA Trial: Effect of VItamin D as add-on Therapy for vitamin D insufficient patients with severe Asthma: a randomized, double-blind, placebo-controlled trial
Effect of Vitamin D as add-on Therapy for Vitamin D Insufficient Patients With Severe Asthma (EVITA)

Weblinks

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