Erstellt am 26 Aug 2015 17:00
Zuletzt geändert: 26 Sep 2015 11:33
- Operation: Es kann vorkommen, dass sich die Substanz FDG nach Operationen wegen entzündlicher und reaktiver Prozesse vermehrt im Operationsgebiet anreichert, was die Beurteilung dort erschwert. Deshalb sollte die PET (bzw. PET/CT)-Untersuchung idealerweise erst drei Monate nach einer Operation stattfinden, wenn das Ziel der Untersuchung eine Beurteilung des Operationsgebietes einschließt1.
- Chemotherapie: Kurz nach einer Chemotherapie kann es vorkommen, dass zwar geschädigtes, aber vitales Tumorgewebe noch keinen gesteigerten Stoffwechsel zeigt. Deshalb sollte eine PET bzw. PET-CT-Untersuchung idealerweise erst vier Wochen nach einer Chemotherapie stattfinden.
- Nach Landvogt2 solle ein befindender Arzt, wenn diese Zeitabstände "in der Praxis … nicht einzuhalten sind .. ein besonderes Augenmerk auf diese Problematik legen"3.
- Die Bundesfachgruppe Nuklearmedizin der Österreichischen Ärztekammer schreibt in einem Fortbildungsartikel von 20124: "Wird die PET innerhalb von vier Wochen nach Chemotherapie (RTX später) durchgeführt, ist eine prätherapeutische Studie erforderlich, um zwischen entzündlich-residualem und persistierendem Malignom-assoziertem Uptake differenzieren zu können."
- Die Webseiten der Diagnosia Internetservices GmbH enthalten in einer "Fachinformation zu 18F-Fludeoxyglucose "PET Net" 1000 - 4100 MBq/ml - Injektionslösung" die Angabe: "Ein Zeitabstand von mindestens 4-6 Wochen nach der letzten Chemotherapie-Verabreichnung ist optimal, vor allem um falsch-negative Ergebnisse zu vermeiden."
- Die über die AMIS-Datenbank bzw. das Portal "PharmNet.bund.de" erhältliche Fachinformation in der Anlage zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 72415.00.00 für das FDG-Präparat Gluscan 500 enthält die Aussage:
"Nach einer Chemotherapie ist eine Wartezeit von 4–6 Wochen nach der letzten Behandlung optimal, besonders um falsch negative Resultate zu vermeiden. Wenn die klinische Indikation es erfordert, vor Ablauf dieses Zeitraums eine diagnostische FDG-PET durchzuführen, ist der Grund für die vorgezogene PET-Untersuchung angemessen zu dokumentieren. Wenn bei einer Chemotherapie der Abstand zwischen den Zyklen kürzer ist als vier Wochen, ist die Fludeoxyglucose (18F)-PET vor Wiederbeginn eines neuen Zyklus durchzuführen.."
- Radiatio: Kurz nach einer Strahlentherapie kann es vorkommen, dass zwar geschädigtes, aber vitales Tumorgewebe noch keinen gesteigerten Stoffwechsel zeigt. Deshalb sollte eine PET bzw. PET-CT-Untersuchung idealerweise erst drei Monate nach einer Bestrahlung stattfinden.
- Nach Landvogt5 solle ein befindender Arzt, wenn diese Zeitabstände "in der Praxis … nicht einzuhalten sind .. ein besonderes Augenmerk auf diese Problematik legen"6.
- Die über die AMIS-Datenbank bzw. das Portal "PharmNet.bund.de" erhältliche Fachinformation in der Anlage zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 72415.00.00 für das FDG-Präparat Gluscan 500 enthält die Aussage: "Innerhalb der ersten 2-4 Monate nach einer Strahlentherapie können falsch positive oder falsch negative Fludeoxyglucose (18F)-PET Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden. Wenn die klinische Indikation es erfordert, vor Ablauf dieses Zeitraums eine diagnostische Fludeoxyglucose (18F)-PET durchzuführen, ist der Grund für die vorgezogene Fludeoxyglucose (18F)-Untersuchung angemessen zu dokumentieren."
- Eine 2010 publizierte Studie7 zum Stellenwert der PET in der Therapieerfolgsbeurteilung nach Strahlentherapie mit dem Cyberknife enthält die Aussage, dass auch bei einer vollständigen Remission die Werte für die Tracer-Speicherung im Gewebe (so genannter "SUV" = Standard Uptake Value) noch in einem Zeitraum von bis zu 18-24 Monaten nach Therapie erhöht sein können.
- Eine Übersichtsarbeit (Review) aus dem Jahr 20138 enthält die Empfehlung, FDG-PET-Untersuchungen nicht früher als 6 Monate nach Abschluss einer Bestrahlungstherapie durchzuführen (Zitat: "Performing FDG-PET scans sooner than 6 months following ablation should be discouraged to ensure a low false-positive rate.9").
- Eine Studie kombiniert mit einer Literaturübersicht aus dem Jahr 201210 enthält eine Zusammenstellung der aus der Forschung bekannten Daten zum Verhalten und zur Aussagefähigkeit verschiedener Bildgebungs-Modalitäten in der Folge der Strahlentherapie. Diese Arbeit kommt zu dem Schluss, dass bestimmte Charakteristika einer PET-Untersuchung 2 Monate nach Abschluss der Radiotherapie als Hinweise auf einen Krankheitsprogress gewertet werden können (Zitat: "On PET images, increased metabolic activity after 2 months, residual activity centrally or at the region of the ablated tumor, or development of nodular activity at the site of the original tumor nodule is suggestive of recurrence". Abtin FG, Eradat J, Gutierrez AJ et al. 2012; S. 963.).
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