PET bei Pankreaskarzinom

Erstellt am 14 Oct 2015 13:11
Zuletzt geändert: 22 Jan 2020 21:47

CONCLUSION:
PET/CT provided a significant incremental diagnostic benefit in the diagnosis of pancreatic cancer and significantly influenced the staging and management of patients. PET/CT had limited utility in chronic pancreatitis and other pancreatic tumours. PET/CT is likely to be cost-effective at current reimbursement rates for PET/CT to the UK NHS. This was not a randomised controlled trial and therefore we do not have any information from patients who would have undergone MDCT only for comparison. In addition, there were issues in estimating costs for PET/CT. Future work should evaluate the role of PET/CT in intraductal papillary mucinous neoplasm and prognosis and response to therapy in patients with pancreatic cancer.
STUDY REGISTRATION: Current Controlled Trials ISRCTN73852054 and UKCRN 8166.
FUNDING: The National Institute for Health Research Health Technology Assessment programme.

Übersetzung der Schlussfolgerung:

PET/CT lieferte einen signifikanten inkrementellen diagnostischen Nutzen bei der Diagnose von Bauchspeicheldrüsenkrebs und beeinflusste das Staging und Management von Patienten signifikant. PET/CT war bei chronischer Pankreatitis und anderen Pankreastumoren nur begrenzt einsetzbar. PET/CT ist bei den derzeitigen Erstattungssätzen für PET/CT für das britische NHS wahrscheinlich kostengünstig. Dies war keine randomisierte kontrollierte Studie, und daher liegen uns keine Informationen von Patienten vor, die sich nur zum Vergleich einer MDCT unterzogen hätten. Darüber hinaus gab es Probleme bei der Schätzung der Kosten für PET/CT. Zukünftige Arbeiten sollten die Rolle von PET/CT bei der intraduktalen papillären muzinösen Neubildung sowie die Prognose und das Ansprechen auf die Therapie bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs untersuchen.

Abstract
Pancreatic ductal adenocarcinoma (PDAC) remains a difficult disease to treat and continues to portend a poor prognosis, as most patients are unresectable at diagnosis. 18F-fluorodeoxyglucose (FDG) positron emission tomography (PET) combined with CT (PET/CT) has been a cornerstone in oncological imaging of different cancers; however, the role of PET/CT in PDAC is continually evolving and currently not well established. Studies have shown the potential of PET/CT in guiding the management of patients with PDAC, with possible added benefit over anatomic imaging with CT or MRI in certain scenarios. PET/CT may be useful in diagnosis, initial staging, treatment response assessment, differentiation of recurrent tumor from post-treatment fibrosis, and radiotherapy planning. Additionally, PET/CT may be a cost-effective modality due to upstaging of patients originally deemed as surgical candidates. Recently, the advent of simultaneous PET/MRI represents an exciting advancement in hybrid functional imaging with potential applications in the imaging of PDAC. … Studies are underway to evaluate the utility of PET/MRI in PDAC, including in initial staging and treatment response assessment and to determine the subgroup of patients that will benefit from PET/MRI.

Übersetzt:

Das duktale Pankreas-Adenokarzinom (PDAC) ist nach wie vor schwierig zu behandeln und weist weiterhin eine schlechte Prognose auf, da die meisten Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose nicht resezierbar sind. 18F-Fluordesoxyglucose (FDG) -Positronenemissionstomographie (PET) in Kombination mit CT (PET-CT) hat sich zum Eckpfeiler der onkologischen Bildgebung verschiedener Krebsarten entwickelt; beim PDAC ist der Einsatz der PET-CT derzeit jedoch noch nicht etabliert. Studien haben das Potenzial von PET-CT bei der Steuerung des Managements von Patienten mit PDAC aufgezeigt, wobei in bestimmten Szenarien ein zusätzlicher Nutzen gegenüber der anatomischen Bildgebung mit CT oder MRT möglich ist. PET-CT kann bei der Diagnose, der anfänglichen Einstufung, der Beurteilung des Behandlungsansprechens, der Unterscheidung von wiederkehrenden Tumoren von Fibrosen nach der Behandlung und der Planung von Strahlentherapien hilfreich sein. Zusätzlich kann PET-CT eine kostengünstige Modalität sein, da die Untersuchung häufig dazu führt, dass eine ursprünglich geplante Operation abgesagt wird. Vor kurzem stellte die Einführung der simultanen PET-MRT eine aufregende Weiterentwicklung der hybriden funktionellen Bildgebung mit potenziellen Anwendungen in der Bildgebung von PDAC dar. … Derzeit laufen Studien zur Bewertung des Nutzens der PET-MRT bei der PDAC, einschließlich der Bewertung des anfänglichen Staging und des Behandlungsansprechens, und zur Bestimmung der Untergruppe von Patienten, die von der PET-MRT profitieren werden.

Hepato-pancreatico-biliary tumours:

  • Staging of patients with potentially operable pancreatic adenocarcinom where cross-sectional imgaging is equivocal for metastatic disease and a positive PET would lead to a decision not to operate.
  • Staging of potentially operable primary hepato-biliary malignancy (cholangiocarcinoma, gallbladder carcinom or hepatocellular carcinoma) where cross-sectional imgaging is equivocal for metastatic disease, who are fit for resection and a positive PET would lead to a decision not to operate.
  • Suspected recurrence of hepato-pancreatico-biliary cancer in selected patients, where other imgaging is equivocal or negative, taking into considerartion that up to 30% of pancreatic adenocarcinomas and up to 50% of diffenrentiated hepatocellular carcinomas may not be FDG-avid.

Übersetzt:

Hepato-pancreatico-biliäre Tumoren:

  • Staging von Patienten mit potenziell operablem Pankreas-Adenokarzinom, bei denen die Querschnittsbildgebung hinsichtlich einer metastatische Erkrankung nicht eindeutig ausfiel, wenn ein positives PET im Einzelfall zur Entscheidung gegen eine Operation beitragen würde.
  • Staging eines potenziell operablen primären biliären Hepatokarzinoms (Cholangiokarzinom, Gallenblasenkarzinom oder Hepatozelluläres Karzinom), bei dem die Querschnittsbildgebung für metastasierende Erkrankungen nicht eindeutig ist, die resektionstauglich sind und bei denen eine positive PET zu der Entscheidung gegen eine Operation beitragen würde.
  • Verdacht auf ein Rezidiv eines Leber- oder Bauchspeicheldrüsen- oder Gallen-Karzinoms bei ausgewählten Patienten, bei denen eine andere Bildgebung nicht eindeutig oder negativ ist, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass bis zu 30% der Pankreas-Adenokarzinome und bis zu 50% der differenzierten Leberzellkarzinome möglicherweise nicht FDG-avid sind.

Bei negativem FDG-PET kann laut den Standards der Royal College of Physicians und Royal College of Radiologists eine Darstellung mit einem anderen Tracer in Einzelfällen hilfreich sein.

Der PET-CT-Atlas der internationalen Atomenergiekommission von 2015 enthielt im Vorwort bereits zu diesem Zeitpunkt folgende Aussage:

… there is an increasing amount of literature that supports the importance, accuracy and reliability of the tracer for various oncological indications. Improved accuracy in primary diagnosis, staging and restaging, and impact on patient management has been documented for a variety of cancers, including head and neck, thyroid, lung, breast, oesophageal, colorectal, lymphoma, sarcoma, gastrointestinal stromal tumour, liver and gallbladder tumours, pancreatic cancer, cancer of unknown primary and melanoma.

Übersetzt:

Es gibt immer mehr Literatur, die die Bedeutung, Genauigkeit und Zuverlässigkeit des Tracers für verschiedene onkologische Indikationen belegt. Es wurde dokumentiert, dass eine verbesserte Genauigkeit bei der Erstdiagnose, dem Staging und Restaging sowie Auswirkungen auf das Patientenmanagement bei einer Vielzahl von Krebsarten wie Kopf und Hals, Schilddrüse, Lunge, Brust, Speiseröhre, Dickdarm, Lymphom, Sarkom, Magen-Darm-Stroma-Tumor, Leber und Gallenblase besteht Tumoren, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Krebs der unbekannten primären und Melanom.


  • Eine Übersichtsarbeit von Galamini et al. 20141 enthält Aussagen zum klinischen Nutzen der PET in verschiedenen Indikationen aus onkologischer Sicht. Zur PET beim Pankreaskarzinom enthält diese Arbeit die Aussage, dass die PET-CT in der Diagnostik bzw. Differentialdiagnostik einen Nutzen hat; beim Staging und in der Rezidivdiagnostik nur im Einzelfall im Hinblick auf therapeutische Optionen zu diskutieren und in der Verlaufskontrolle einzusetzen sei.

Auszug aus Galamini et al:

Tumorart Diagnostik Staging Prognostik
Pankreaskarzinom + (Differentialdiagnose, IPMN) +/− (nicht im Regelfall, im Einzelfall zu diskutieren) + (SUVMax, MTV, TGL)

Legende: −: PET nicht im Regelfall empfohlen; +: Staging, PET zu diskutieren; prognosische Einschätzung mittels PET möglich; ++: PET empfohlen.

Siehe auch

Siehe auch im Web:
Fachbeitrag Prof. Dr. Alfred Königsrainer zu Peritonealkarzinose dort insbesondere mögliche Rolle der PET.
Google-Buch: Radiologische Diagnostik in der Onkologie: Band 2: Gastrointestinum ... Kapitel 7.5 Exokrine Pankreastumore - Anforderungen an die bildgebende Diagnostik


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