Erstellt am 18 May 2010 16:21
Zuletzt geändert: 13 Mar 2023 23:16
Bei den Lymphomen ist generell zu unterscheiden zwischen den aggressiven/malignen Lymphomen, die eine verhältnismäßig hohe FDG-Aufnahme zeigen - und den indolenten Lymphen, die FDG in (etwas) geringerem Ausmaß anreichern.
Prinzipiell sind Hodgkin-Lymphome aggressive Lymphome, die sich mittels FDG-PET-CT vergleichsweise gut darstellen lassen.
Seit 05.10.2021 ist die PET vom G-BA generell zum Staging beim Hodgkin-Lymphom bei Erwachsenen bei Ersterkrankung und bei rezidivierter Erkrankung bzw. Rezidiv-Verdacht zugelassen.
Bereits seit Mai 2018 wurde die PET bei malignen Lymphomen bei Kindern und Jugendlichen generell dem Leistungskatalog der GKV zugeordnet.
Siehe auch im Wiki-Beitrag PET sozialrechtlich.
Für die PET; PET/CT zum Interim-Staging bei aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen nach zwei bis sechs Zyklen Chemotherapie oder Chemoimmuntherapie zur Entscheidung über die Fortführung der Therapie ist ein Aussetzungsbeschluss noch gültig bis 31. Dezember 2021.
Bei indolenten Lymphomen ist eine Überlegenheit der PET-Bildgebung gegenüber anderen bildgebenden Techniken vom Prinzip her nicht so gut begründet wie bei den hoch-aggressiven Lymphomen. Indikationen für den Einsatz können sich hier jedoch - vor allem auch aufgrund der Möglichkeit des Ganzkörper-Scans - ergeben, wenn dies zu therapeutischen Konsequenzen führen kann.
Zu den indolenten (B Zell-)Lymphomen gehören gemäß WHO-Klassifikation unter anderem:
- Follikuläre Lymphome
- Marginalzonen-B-Zell-Lymphom
- Mantelzell-Lymphom
- Chronische lymphatische Leukämie
- Haarzell-Leukämie
Zu den aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen gehören gemäß WHO-Klassifikation die diffusen großzelligen B-Zell-Lymphome. Zu dieser Lymphom-Form heißt es in der Onkopedia: "Die Detektion von Lymphommanifestationen gelingt am sichersten mit der Positronen-Emissionstomographie (PET) unter Verwendung des Tracers 18-Fluordesoxyglukose (FDG). Die FDG-PET ist in der Ausbreitungsdiagnostik und der Evaluierung des Behandlungsergebnisses internationaler Standard1."2
Für den Bereich der Krankenhausversorgung wurde das Thema PET bereits mehrfach beraten.
Der frühere grundsätzliche Ausschluss der PET bei malignen Lymphomen - war ausdrücklich mit Ausnahme aller klinischen Studien erfolgt sowie mit Ausnahme der Anwendung der PET zur Entscheidung über die Bestrahlung von mittels CT dargestelltem Resttumor eines Hodgkin-Lymphoms mit einem Durchmesser von > 2,5cm nach bereits erfolgter Chemotherapie sowie des Interim-Staging beim Hodgkin-Lymphom und bei aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen nach zwei bis vier Zyklen Chemotherapie/Chemoimmuntherapie zur Entscheidung über die Fortführung der Chemotherapie.
Dieser Aussetzungs-Beschluss wurde durch Beschluss vom Mai 2018 aufgehoben, aber nur teilweise. Während die PET bei Kindern und Jugendlichen mit malignen Lymphomen auch im Krankenhaus "im Prinzip" Regelleistung wurde, verbleibt eine Beschluss-Aussetzung bezüglich der PET in folgender Indikation bei Non-Hodgkin-Lymphomen in der "Richtlinie Methoden Krankenhaus":
zum Interim-Staging bei aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen nach zwei bis sechs Zyklen Chemotherapie oder Chemoimmuntherapie zur Entscheidung über die Fortführung der Therapie; verbunden mit Beschluss zur Qualitätssicherung des G-BA vom 21. Oktober 2010 (BAnz. 2011 S. 4506)
Dieser Beschluss ist gültig bis: 31. Dezember 2021.
Im Zusammenhang mit ambulanten PET-Untersuchungen bei malignen Lymphomen bestand bis zum 30.06.2020 die Möglichkeit einer Versorgung im Rahmen der Besonderen Versorgung für Lymphompatienten.
Die Verträge zur "Besonderen Versorgung" (früher "Vertrag zur Integrierten Versorgung") bestanden seit dem 01.01.2008. Leider wurde die "Besondere Versorgung für Lymphompatienten" von den Trägerorganisationen Universitätsklinikum Köln, Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) und AOK Rheinland/Hamburg beendet, da keine ausreichenden Teilnehmerzahlen gewonnen werden konnten.
Im Rahmen der integrierten Versorgung sollten Therapieoptimierungsprotokolle der deutschen Lymphom-Studiengruppen allen teilnehmenden Patienten zugänglich gemacht werden. Für Patienten, die nicht im Rahmen einer Studie behandelt werden können, soll in Beratung mit der jeweiligen Studiengruppe ein individuelles Therapiekonzept ausgewählt werden. Die integrierte Versorgung sollte eine optimale und qualitätsgesicherte Therapie und einen transparenten Behandlungsprozess gewährleisten. Durch ständige Evaluation der Behandlungsergebnisse aller Patienten sollten die Heilungschancen für jeden einzelnen Patienten optimiert werden.
Leider ist dieses Versorgungsangebot jetzt entfallen.
Eine Liste der (ehemals) teilnehmenden Zentren, jetzt "Expertenzentren" hält das Kompetenznetz maligne Lymphome derzeit noch auf seiner Webseite bereit.
Siehe auch
Artikel im Wiki • Blastische plasmozytoide dendritische Zellneoplasie (BPDCN) • Burkitt-Lymphom • Diffuses großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL) • Follikuläres Lymphom • Hodgkin-Lymphom • Kutane Lymphome • Lymphome - allgemeines • MALT Lymphom (extranodales Marginalzonen-Lymphom der Mukosa) • Mantelzell Lymphom • Marginalzonenlymphom • PET bei follikulärem Lymphom • PET bei indolenten Lymphomen • T-LGL • T-Zell-Lymphome • ZNS-Lymphome
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