Erstellt am 21 Sep 2015 20:29
Zuletzt geändert: 09 Oct 2020 13:33
Abstract
Ähnlich wie die konventionelle Myelographie (Röntgenuntersuchung) kann auch die MR-Myelographie den Verlauf der Nervenwurzeln im Bereich der Wirbelsäule hochwertig abbilden. Eine Punktion des Duralsacks zur Kontrastmitteleinbringung in den Wirbelsäulenkanal ist für diese Untersuchung nicht notwendig.
Die Leitlinie "Zervikales Wurzelkompressionssyndrom" der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) listet die MR-Myelographie als spezifische, stark flüssigkeitsselektive Sequenz-Einstellung der Magnetresonanztomographie, welche zu den empfohlenen Methoden der Diagnostik gehört.
Legalstatus
Laut den in InfoMeD eingestellten tabellarischen Erläuterungen ("Abgrenzungsfragen zum EBM") der SEG 4 und der SEG 7 ist es umstritten, ob die Methode über die GOP 34411 abgerechnet werden kann oder nicht.
Es existiert offenbar ein altes Rundschreiben der KBV vom 29.03.2005 (wurde von den sozialmedizinischen Expertengruppen zitiert), wonach es sich nicht um eine EBM-Leistung handeln soll.
Das erwähnte Papier der SEG 4 und der SEG 7 zu EBM-Abgrenzungsfragen gibt den Hinweis, dass in keinem Fall vier Sequenzen erforderlich seien und somit eine Abrechnung von vier oder mehr Sequenzen zu Lasten der GKV nicht dem Wirtschaftlichkeitsgebot entspreche.
Indikationen
Grundsätzliche heute noch vorhandene Indikationen für eine Myelographie: Veränderungen am Spinalkanal, insbesondere Verdacht auf oder Bestehen einer Spinalkanalstenose, bei denen trotz einer Kernspinuntersuchung (MRT) noch Fragen bezüglich der Planung des Operationsausmaßes bei Wirbelsäulenoperationen (Spondylodese, Dekompression) bestehen.
Alternativen
Die MR-Myelographie stellt eine komplikationsärmere Alternative dar zur deutlich risikoreicheren konventionellen Myelographie.
Eine MR-Myelographie erspart die Punktion der Dura.
Quellen
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