Erstellt am 21 Sep 2015 19:28
Zuletzt geändert: 05 Jul 2018 09:30
Abstract
Bei einer Metagenomanalyse wird das gesamte Erbgut eines Menschen mitsamt aller Mikroorganismen analysiert. Hierdurch wird es möglich, unterschiedliche und bislang auch unbekannte Krankheitserreger zu identifizieren.
So gelang es Mitarbeitern des Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin im Jahr 2015, mithilfe der Metagenom-Analyse der Erkrankten ein neues zoonotisches Bornavirus zu identifizieren, das in Sachsen-Anhalt zu drei Todesfällen geführt hatte:
idw-Pressemitteilung: vom 09.07.2015 "Neues Bornavirus auf den Menschen übertragbar"
In ähnlich gelagerten Fällen, wenn die begründete Hoffnung besteht, durch eine Erreger-Identifikation therapeutische Optionen zu erschliessen und wenn zugleich konventionelle Methoden (wie Erreger-Anzüchtung oder PCR) nicht aussichtsreich angewendet werden können (weil z.B. der Zeitraum für einen Diagnose-Erfolg mit diesen Methoden erkennbar nicht ausreicht), ist von einem medizinisch sinnvollen Einsatz der Methode auszugehen.
Legalstatus
Unklar; es ist keine definierte Leistung im EBM vorhanden, so dass wahrscheinlich von einer NUB auszugehen wäre.
Quellen
- Artikel im Journal "LABO online" über Metagenomics
- Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts Bremen über eine erste erfolgreiche Anwendung einer Metagenomanalyse
- Artikel der Informationsplattform Biotechnologie.de über die Bedeutung von Metagenom-Analysen für die Identifikation von Mikroorganismen, die nicht im Labor angezüchtet werden können.
Siehe auch
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