Kapselendoskopie

Erstellt am 04 Jul 2011 15:20
Zuletzt geändert: 05 Oct 2018 12:30

Methodenbewertung

Technologie-Bewertung durch den amerikanischen Krankenversicherer Anthem:
Wireless Capsule Endoscopy for Gastrointestinal Imaging and the Patency Capsule
Wireless Capsule for the Evaluation of Suspected Gastric and Intestinal Motility Disorders

Die derzeit (2018) gültige Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) enthält die folgende Aussage zur medizinisch-diagnostischen Wertigkeit der Kapselendoskopie:

Die Kapselendoskopie ist hochsensitiv in der Detektion von Dünndarmläsionen.
In Vergleichsstudien ist sie der konventionellen Dünndarmdiagnostik mittels Magnetresonanztomografie, dem CT-Enteroklysma und dem Barium-Doppelkontrast-Enteroklysma überlegen.

Legalstatus

Bei der Video-Kapselendoskopie handelt es sich um ein neuartiges diagnostisches Verfahren, das gemäß § 135 SGB V vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bewertet wurde. Mit Datum vom 11.11.2010 beschloss der G-BA, die Kapselendoskopie in ganz bestimmten Indikationen und unter bestimmten Bedingungen bei Erkrankungen des Dünndarms in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufzunehmen.

Konkret wurde vom Gemeinsamen Bundesausschuss in der Richtlinie Methoden vertragsärztliche Versorgung beschlossen, die Kapselendoskopie dann zu Lasten der GKV zu erbringen, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

1.

  • Vorliegen einer persistierenden oder rezidivierenden Eisenmangelanämie, wenn nachvollziehbar keine andere Ursache als ein enteraler Blutverlust infrage kommt oder
  • Nachweis von sichtbarem oder okkultem Blut im Stuhl bei gleichzeitiger Hb-Konzentration unterhalb des Normbereichs

und jeweils

2. Vorausgegangene endoskopische Untersuchungen von Speiseröhre, Magen, Duodenum, Dickdarm sowie des Analkanals und nach Möglichkeit des terminalen Ileums ohne Nachweis einer Blutungsquelle.

Des Weiteren soll eine medikamentös verursachte gastrointestinale Blutung als Ursache vor dem Einsatz der Kapselendoskopie ausgeschlossen werden, wenn dies vertretbar ist.

Darüber hinaus wurden vom Gemeinsamen Bundesausschuss Eckpunkte zur Qualitätssicherung beschlossen.

Kontraindikationen

Stenosierungen im Dünndarmbereich stellen eine Kontraindikation für die Durchführung einer Videokapselendoskopie dar.


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