Insulin-Potenzierte Therapie (IPT/IPTLD)

Erstellt am 02 Aug 2018 22:02
Zuletzt geändert: 05 Dec 2018 12:20

Insulin ist ein Hormon. Ein Insulinmangel oder eine ungenügende Insulinwirksamkeit führen zu der so genannten Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Ein unbehandelter Diabetes mellitus, wenn er auf einem vollständigen Fehlen des Insulins im Körper beruht, führt zum Tode. Die Behandlung der Zuckerkrankheit erfolgt, wenn diese auf einem nicht kompensierbaren Mangel an Insulin beruht, durch Gabe dieses Hormons, üblicherweise in Spritzenform.

Eine nicht an den Blutzuckerspiegel angepasste Gabe von Insulin kann zum Tode durch Unterzuckerung führen. In den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde in der Psychiatrie eine so genannte Insulinschocktherapie zur Behandlung von Psychosen und Drogensucht eingeführt, bei der die Patienten durch Gabe von Insulin in ein durch Unterzuckerung bedingtes Koma fielen. Diese Therapie ist jedoch seit Jahrzehnten keine anerkannte Behandlungsmethode psychischer Erkrankungen mehr.

In einigen alternativmedizinischen Kreisen wird jedoch seit Jahren eine so genannte „Insulin-potenzierte Therapie“ (IPT) als Form der Krebsbehandlung propagiert. Das Prinzip dieser alternativen Therapie besteht darin, dass zunächst durch eine Insulin-Injektion gezielt eine Unterzuckerung herbeigeführt wird, während der dann ein Medikament verabreicht wird. Die Vertreter dieser Therapieform gehen davon aus, dass hierdurch Medikamente zusammen mit Glukose von den Krebszellen besonders gut und gezielt aufgenommen werden, da Insulin als sogenannter „Türöffner“ wirken soll. Hierzu schrieb z. B. das wissenschaftliche Expertengremium von "diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe":

"Nahezu alle Krebszellen nehmen Glucose insulinunabhängig auf, das heißt, ihre Glucoseaufnahme lässt sich durch Insulin nicht weiter steigern. Selbst wenn dies gelänge, hieße es nicht, dass dann auch Medikamente besser aufgenommen würden. […] Die absichtliche Herbeiführung einer Unterzuckerung birgt nicht zu unterschätzende Gefahren, bis hin zur Bewusstlosigkeit und zu Langzeitschäden; insbesondere bei Patient(inn)en mit […] gestörter körpereigener Gegenregulation…"


Das Impressum der Homepage dieses Fachverbandes nennt einen Dr. med. Hartmut Baltin als Verantwortlichen.
Es gibt aber folgenden Disclaimer:
Es ist zu betonen, dass die IPT allein aus der Erfahrungsheilkunde entspringt und dass alle diese Ausführungen keine wissenschaftlichen Äußerungen sind - auch wenn sie auf den wissenschaftlichen Untersuchungen (siehe "Studien zu IPT") beruhen. Die wissenschaftlichen Begründungen sind gefunden worden, um die Mechanismen zu erklären, welche auf langjähriger Erfahrung von Ärzten beruhen.
Die unter "Studien zu IPT" genannten Quellen sind größtenteils nicht in wissenschaftlichen Datenbanken gelistet, nicht korrekt zitiert und keine methodisch zuverlässigen Quellen.


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