Hyperthermie - Geräte

Erstellt am 16 Sep 2015 15:48
Zuletzt geändert: 12 Jul 2019 14:57

Geräte, welche der aktuellen Leitlinie der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Hyperthermie (IAH) entsprechen, weisen generell Leistungen in der Größenordnung von ca. 1.000 bis 2.000 Watt auf, da nur so eine ausreichende Erwärmung in der Tiefe des menschlichen Körpers möglich ist. Diesbezüglich sei zum besseren Verständnis darauf hingewiesen, dass ein jeder Mensch ständig sowohl Wärme produziert als auch eine Kühlleistung des Körpers erbringt. Die durchschnittliche Wärmeabgabe eines Menschen über die Haut beträgt in Ruhe ca. 50 W/m2 Körperoberfläche. Die Kühlleistungen des menschlichen Körpers können – im Durchschnitt, abhängig vom körperlichen Gesamtzustand und von der Durchblutung der bestrahlten Region sowie der Zeitdauer der Wärmezufuhr – Wärmeenergie-Mengen von bis zu rund 500 Watt kompensieren, bevor eine nennenswerte Erwärmung in der Tiefe auftritt. Insofern ist für eine Erwärmung von in der Körpertiefe gelegenen Tumorzellen eine ausreichende Energiemenge Voraussetzung, damit die eingestrahlte Wärmeenergie nicht vollständig oder überwiegend durch die körpereigene Kühlleistung ausgeglichen wird.

Der aktuellen Leitlinie der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Hyperthermie (IAH) lässt sich entnehmen, dass die zur Hyperthermie eingesetzten Geräte über so genannte phasengesteuerte Gruppenstrahler mit starker Richtwirkung („annular phased-array Applikatoren“) im Frequenzbereich von 100 bis 1.000 MHz verfügen sollten. Entsprechende Geräte lassen sich relativ gut auch auf kleine Bereiche im Körper zielgenau ausrichten, da die erzeugten Wellenlängen im Zentimeterbereich liegen1.

Bezüglich der Temperaturmessung während der Hyperthermie lassen sich den Leitlinien der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Hyperthermie (IAH) keine Geräte-Empfehlungen entnehmen.
Unklar ist, welche Temperaturüberwachungssensoren eingesetzt werden können und ob z.B. Sensoren, die in anderem Zusammenhang entwickelt wurden, geeignet sind (z.B. 3M™ Bair Hugger™ Temperaturüberwachungssensor, Modell 36000). Grundsätzlich ist auch offen, ob nichtinvasive Temperaturmessungen ausreichen können; vgl.
An evaluation of a zero-heat-flux cutaneous thermometer in cardiac surgical patients..
Development of Body-Tissue Temperature-Control Transducer.


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