Oligodendrogliom

Erstellt am 20 Feb 2019 11:10
Zuletzt geändert: 15 Jan 2021 13:03

Generelles

Tumore vom Grad I oder II werden als niedriggradige Gliome bezeichnet.
Der Begriff bösartiges oder hochgradiges Gliom bezieht sich auf folgende Tumore:
● Grad III (anaplastisches Astrozytom, anaplastisches Oligodendrogliom, anaplastisches Ependymom)
● Grad IV (Glioblastom)

Leitlinien, Expertengruppen

Prognose

Wir überprüften die elektronischen Aufzeichnungen von 95 Patienten, die sich einer Operation unterzogen und bei denen 20 Jahre lang AO diagnostiziert wurde. Die primären Endpunkte waren progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS). Univariate und multivariable Analysen schlossen klinische, histopathologische und radiologische prognostische Faktoren ein. Eine Subgruppenanalyse wurde bei Isocitrat-Dehydrogenase (IDH1/2)-mutierten und 1p/19q-codeletierten Patienten durchgeführt. Das mediane PFS und OS betrug 24,7 Monate bzw. 50,8 Monate. Das 1-, 3-, 5- und 10-Jahres-PFS betrug 75,8%, 42,9%, 32,4% bzw. 16,4%. Darüber hinaus betrug das 1-, 3-, 5- und 10-Jahres-OS 98,9 %, 76,9 %, 42,9 % bzw. 29,7 %. Das mediane PFS und OS der IDH1/2-mutierten und 1p/19q-codeletierten Patienten betrug 54,2 bzw. 57,8 Monate.
In univariaten Analysen waren junges Alter, Frontallappen, schwaches Enhancement, Brutto-Total-Resektion (GTR), niedriger Ki-67-Index, 1p/19q-Codeletion und IDH1/2-Mutationen mit einem günstigen Ergebnis assoziiert.
In multivariablen Analysen war die IDH1/2-Mutation mit einem besseren PFS und OS verbunden. In der Subgruppenanalyse war die GTR mit einem günstigen Outcome assoziiert.
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Ergebnisse: Eine hohe Tumormutationslast korreliert negativ mit dem Überleben von Patienten mit LGG, die mIDH beherbergen (P = .005). Dieser Effekt war sowohl für das Oligodendrogliom (LGG-mIDH-O; MS = 2379 vs 4459 Tage in hoch vs niedrig; P = .005) als auch für das Astrozytom (LGG-mIDH-A; MS = 2286 vs 4412 Tage in hoch vs niedrig; P = .005) signifikant. Es gab keine unterschiedliche Repräsentation von häufig mutierten Genen (z. B. TP53, ATRX, CIC und FUBP) in beiden Gruppen. Die Analyse der Anreicherung von Gensätzen zeigte eine Anreicherung von Gene Ontologien, die mit dem Zellzyklus und der DNA-Schadensreaktion in Verbindung stehen, bei hoher versus niedriger Tumormutationslast. Schließlich identifizierten wir 6 Gensätze, die das Überleben für LGG-mIDH-A und LGG-mIDH-O vorhersagen.
Schlussfolgerungen: Wir zeigen, dass die Tumormutationslast ein starker, robuster und klinisch relevanter prognostischer Faktor für MS bei mIDH-Patienten ist.
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Molekulare Merkmale

J Clin Oncol. 2020;38(15_suppl):2549-2549.

Insgesamt fand sich bei 22% der Oligodendrogliome eine hohe Mutationslast (tumormutational burden); bei den Grad-III-Oligodendrogliomen waren es 32%. Tumore mit hoher Tumormutationslast trugen mit höherer Wahrscheinlichkeit auch Veränderungen der Gene MGMT, EGFR, PIK3CA sowie p/lp in 30 weiteren Genen.

IDH-Mutation als therapeutischer Angriffspunkt

Intrakraniale oder intratumorale Medikamentenapplikation

Untersucht wurden 10 Patienten; ein Patient hatte ein Rezidiv-Oligodendrogliom des WHO-Grades III (Zustand nach Operation, Bestrahlung und zweimaliger systemischer Chemotherapie). Dieser Patient hatte ein Gesamtüberleben von 17,3 Monaten.

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* Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)

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