Nierensteine

Erstellt am 22 Oct 2018 16:03
Zuletzt geändert: 22 Oct 2018 17:05

Colecalciferol (Vitamin D3) wird im Körper zu Calcitriol metabolisiert, welches an der Regulation des Calciumhaushaltes beteiligt ist. Die vermehrte Bereitstellung von Calcium unter Vitamin D3 Gabe kann die Bildung von Nierensteinen bei bestehender Disposition begünstigen.
Die Fachinformationen der meisten Colecalciferol-Präparate (z.B. Dekristol®, Vitagamma®, Vitamin D3-Hevert®) führen "Neigung zu calciumhaltigen Steinen" oder "bestehende Nierensteine" als Kontraindikationen für Colecalciferol auf. Bei einigen Handelspräparaten (z.B. Vigantoletten®, Vigantol®) besteht keine solche strikte Kontraindikation, es wird jedoch unter "Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen" darauf hingewiesen, dass Colecalciferol nicht bei Neigung zu calciumhaltigen Steinen eingenommen werden sollte.
Empfehlung: Bei rezidivierenden Calciumoxalatsteinen bedarf die Anwendung von Colecalciferol einer besonders sorgfältigen Nutzen/Risiko-Abwägung, Aufklärung und Monitoring des Patienten in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Urologen. Aus haftungsrechtlichen Gründen sollte ein Colecalciferol-Präparat eingesetzt werden, welches nicht Nierensteine bzw. die Neigung zu Nierensteinen als Kontraindikation in der Fachinformation aufführt.

Weblinks

Vitamin D und Nierensteine

Current evidence suggests that increased circulating 1,25(OH)₂D is associated with urinary stones and a higher level of circulating 25(OH)D is significantly associated with hypercalciuria urolithiasis. Further studies are still needed to reconfirm and clarify the role of vitamin D in the pathogenesis of stones.

It is appropriate to monitor urinary Ca excretion in vitD-supplemented stone formers, because it may reveal underlying hypercalciuria in some treated patients.

Conclusions:
We concluded that a serum 25-hydroxyvitamin D level of 20 to 100 nanograms per milliliter has no significant association with kidney stone incidence..

Conclusions:
High serum 25(OH)D concentrations are not associated with prevalent kidney stone disease in NHANES III participants. Prospective studies are needed to clarify the relationship between vitamin D and kidney stone formation, and whether nutritional vitamin D supplementation will increase risk of stone recurrence.

Conclusions:
Our analysis indicated that serum vitamin D level in kidney stone patients was significantly higher than that in non-kidney stone controls, both in Europe and Asia populations.

The Editors are retracting this article (1) because post-publication peer review has identified multiple errors in the methodology of this meta-analysis, which invalidate the conclusions drawn.

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* Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)

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