Lipohypertrophie

Erstellt am 30 Aug 2015 21:14
Zuletzt geändert: 08 Apr 2020 15:07

ICD 10: E88. Sonstige Stoffwechselstörungen
ICD 10: E88.2 Lipomatose, anderenorts nicht klassifiziert

Unter einer Lipohypertrophie versteht man ganz allgemein eine Größenzunahme der vorhandenen Fettzellen. Zu einem Ödem, also einer Flüssigkeitsansammlung im Gewebe, kommt es bei einer reinen Lipohypertrophie nicht. Die Lipohypertrophie ist an und für sich auch nicht schmerzhaft.

Bei einer Lipohypertrophie mit Adipositas betrifft die Vermehrung des Fettgewebes neben den Extremitäten auch den Körperstamm. Die Lipohypertrophie in Verbindung mit einer Adipositas ist eine wichtige Differentialdiagnose (Abgrenzungsdiagnose) des Lipödems:

Bei einer ausgeprägten Adipositas leiden die Betroffenen häufig auch unter Ödembildung, vor allem der Unterschenkel, die auch sonographisch nachweisbar ist. Stark adipöse Personen leiden oft auch an einer, durch den hohen Körpermassen-Druck ausgelösten (funktionellen) Venenschwäche (venöse Insuffizienz), was als „Dependency-Syndrom“ bezeichnet wird. Im Rahmen einer höhergradigen Adipositas kann es auch zur Entwicklung von Lymphödemen mit allen zugehörigen Merkmalen und Komplikationen kommen. Bei einer Lipohypertrophie in Verbindung mit einer Adipositas ist der Körpermasse-Index BMI stets deutlich erhöht auf mehr als 30 kg/m2. Messungen der so genannten Waist-Hip-Ratio oder die Waist-Height-Ratio weisen pathologische Werte auf.

Literatur:


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* Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)

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