idiopathische intrakranielle Hypertonie (IIH), Pseudotumor cerebri

Erstellt am 09 Aug 2020 21:11
Zuletzt geändert: 10 Aug 2020 00:13

Stufe 3: Bei Patienten mit schwerer Visusminderung und/oder rasch progredienter Visusminderung oder Gesichtsfelddefekt sind zusätzlich neuroradiologische Interventionen bei Sinusstenose sowie mikrochirurgische Optikusscheidenfensterung und Liquorshunts zu erwägen.

Idiopathisch intrakranielle Hypertension mit mittelgradigen neurologischen Ausfällen
Bei Verminderung der Sehschärfe, die jedoch ohne rasche Progredienz verläuft, wird zusätzlich zu den oben genannten Massnahmen eine therapeutische Liquorpunktion durchgeführt. Dabei werden mehrere Milliliter Nervenwasser abgelassen, um den intrakraniellen Druck unmittelbar zu senken. Schon nach der ersten Punktion bessern sich die Symptome bei einem Viertel der Patienten. Die Punktion wird in kurzfristigen Abständen und bei Besserung der Beschwerden in längeren Abständen wiederholt, bis die Behandlung schliesslich beendet werden kann. Nur in Fällen, bei denen wegen anhaltenden oder sich verschlechternden Symptomen das Stoppen der wiederholten Liquorpunktionen nicht möglich ist, muss operativ eine dauerhafte Liquorableitung angelegt werden.

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* Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)

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