Hämangiom

Erstellt am 26 Sep 2018 21:07
Zuletzt geändert: 04 Oct 2018 19:52

ICD 10: D18.- Hämangiom und Lymphangiom, D18 - Hämangiom und Lymphangiom
Morphologisch fallen die Hämangiome in die C-Klassifikation der ICD-O!

Erkrankungsdefinitionen, Klassifikationen

Infantile Hämangiome

Propranolol

Seit den 2000er Jahren wird immer wieder von erstaunlichen Therapieerfolgen bei der Behandlung von Hämangiomen mit Propranolol berichtet. Der ursprünglich für Herzpatienten entwickelte Wirkstoff aus der Medikamentengruppe der Betablocker hat die höchst willkommene Nebenwirkung, sich positiv auf die Rückbildung von Hämangiomen auszuwirken. Seit April 2014 ist Propranolol als Medikament für Säuglinge ab der fünften Lebenswoche zugelassen, die an einem wachsenden Hämangiom leiden.

Weitere medikamentöse Optionen

Syndromale Hämangiome

Vertebrale Hämangiome

Beschreibung des Krankheitsbildes

Bruder und Perez-Atayde et al. schrieben 20091:

However, the most common vascular lesion of bone, the vertebral “hemangioma,” was incidentally found in 10,7% of individuals in a careful study of the spine at autopsy2.
The concept of so-called vertebral “hemangioma” as a malformation was proposed by Jaffe nearly 50 years ago; he observed that “these asymptomatic vertebral vascular lesions probably represent, for the most part, mere focal varicosities rather than true hemangiomas”. In Addition to the WHO, others have also stated that most or all “hemangiomas of bone” are developmental or hamartomatous rather than true neoplasms.
With the increasing appreciation that these lesions are malformative rather than neoplastic, sclerotherapy is growing in popularity, thereby avoiding the morbidity of an operation, antiangiogenic therapy, or Radiation.

Leitlinien

Diese Leitlinie enthält folgende Definition:

"Hämangiome sind nicht-maligne Neubildungen, die sich von Endothelzellen ableiten und in allen Organsystemen vorkommen können. Knochenhämangiome sind zu 60-70 % im Bereich des Schädels und Achsenskeletts lokalisiert. Wirbelkörperhämangiome (WKH) treten zumeist in der Brust- und oberen Lendenwirbelsäule auf; das Befallsmuster ist überwiegend singulär und nicht konturüberschreitend."

Im Kapitel "Therapieoptionen" heißt es unter anderem:

"Die Einleitung therapeutischer Maßnahmen erfolgt symptomadaptiert anhand einer klinischen Stadieneinteilung.
Bei inzidentellen, asymptomatischen Läsionen (St. I) ist keine Behandlung indiziert und auch eine Überwachung der Patienten nicht zwingend erforderlich.
In Fällen mit lokalen oder radikulären Symptomen ohne (St. II) und mit Myelonkompression (St. III) kann die gesamte Spannbreite der üblichen konservativen Therapieoptionen alleinig oder auch in Kombination angewendet werden, z.B. transarterielle Embolisationen, perkutane Vertebroplastien, intraläsionale Äthanol-Injektionen oder die Radiotherapie."

Einordnung in die gängigen Klassifikationen:

Apart from hemangiomas of soft tissue, scientific literatures have reported central hemangiomas (hemangioma of bone) and intramuscular hemangiomas. Many researchers in addition to the World Health Organization (WHO) believe that most if not all such proposed lesions are vascular malformations rather than true neoplasms. ISSVA classification has not been applied for the categorization of these osseous vascular lesions.

Zitat aus:
George A, Mani V, Noufal A. Update on the classification of hemangioma. J Oral Maxillofac Pathol. 2014 Sep;18(Suppl 1):S117-20. (PMC-Volltext)

Weitere Literatur zur Klassifikation:

Therapie vertebraler Hämangiome

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* Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)

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