Erstellt am 16 Jul 2016 16:56
Zuletzt geändert: 09 Aug 2022 16:44
ICD 10: F90
Leitlinien
- Kooij JJS, Bijlenga D, Salerno L, et al. Updated European Consensus Statement on diagnosis and treatment of adult ADHD. Eur Psychiatry. 2019 Feb;56:14-34. doi: 10.1016/j.eurpsy.2018.11.001. Epub 2018 Nov 16. PMID: 30453134.
Medizinischer Hintergrund
"… Kritiker behaupten, ADHS habe es früher nicht gegeben. Tatsächlich sprach man nicht von ADHS, sondern band die unruhigen Störenfriede an die Stühle, warf sie später aus der Schule oder in die Sonderschule und sandte sie als billige Hilfskräfte auf einen Bauernhof."
(https://batz.ch/2014/04/ritalin-verteufelung-als-geschaeftsmodell/)
Die Diagnose einer ADHS im Erwachsenenalter ist eine "klinische Diagnose". Sie wird aufgrund eines Interviews mit dem Patienten und des darin erhobenen aktuellen psychopathologischen Befundes, der anamnestisch eruierbaren Symptome und des Verlaufs gestellt. Es wird empfohlen, ergänzend zum Interview zur strukturierten Erhebung Dokumentation Fragebögen einzusetzen.
Testpsychologische Untersuchungen können die diagnostische Sicherheit erhöhen.
Es gibt verschiedene Diagnosesysteme, in denen operationalisierte Diagnosekriterien einer ADHS angegeben sind. In den gängigen Diagnosesystemen DSM-IV und ICD-10 sind keine expliziten Kriterien für das Erwachsenenalter genannt. Explizit für das Erwachsenenalter formuliert sind die Wender-Utah-Kriterien.
Für ADHS ging man in Fachkreisen im deutschsprachigen Raum noch bis Ende der 1990er Jahre vielfach davon aus, dass es sich um eine Störung handele, die ausschließlich das Kinder- und Jugendalter betreffe (Prävalenz 4 bis 5 %) und mit dem Erwachsenenalter "ausheile". Demgegenüber haben inzwischen zahlreiche Studien verdeutlicht, dass ADHS häufig auch im Erwachsenenalter (Prävalenz geschätzt ca. 2 %) fortbesteht.
Das Krankheitsbild des ADHS stellt sich - in unterschiedlicher Ausprägung - speziell für das Erwachsenenalter wie folgt dar:
1. Aufmerksamkeitsstörung bei fehlender Stimulation
2. Hyperaktivität (z.B. "Gefühl innerer Unruhe/Nervosität")
3. Affektlabilität
4. Desorganisiertes Verhalten
5. Gestörte Affektkontrolle
6. Impulsivität
7. Emotionale Überreagibilität.
Die Diagnose einer ADHS wird gestellt, wenn die Kriterien 1. und 2. sowie zusätzlich zwei Kriterien aus dem Katalog 3. bis 7. vorliegen (sog Wender-Utah-Kriterien, vgl. z.B. Philipsen/Heßlinger/Tebartz van Elst, DÄBl 2008, A-311).
Behandlungsbeginn
Aus der Diagnose einer ADHS im Erwachsenenalter leitet sich noch keine Behandlungsnotwendigkeit bzw. eine bestimmte Art der Behandlung ab. Die Entscheidung für eine Behandlung bzw. die Wahl einer spezifischen Behandlung ist abhängig vom Ausprägungsgrad einer ADHS, von den psychischen und den sozialen Beeinträchtigungen sowie der Relevanz der Symptome im Kontext vorhandener Ressourcen.
Die Frage, wann eine Behandlung begonnen werden sollte, d.h. bei welchem Schwere- und/oder Beeinträchtigungsgrad, ist nicht generell zu beantworten.
Im Sinne des Krankheits- und Gesundheitsmodells der WHO ist ADHS dann behandlungsbedürftig, wenn die Ausprägung der Symptome zu einer deutlichen Beeinträchtigung im Leistungsbereich und Sozialbereich führen. Auch wenn der Betroffene darunter leidet oder gar weitere psychische Störungen (Suchtgefahr, Depressionen, Aggressivität) die Folge sein könnten.
Wenn also die Ausprägung der ADHS-Symptome die Leistungsfähigkeit so beeinträchtigt, dass Schule, Ausbildung, Beruf und der Erwerb von Alltagskompetenzen gefährdet ist, es im sozialen Bereich (Familie, Nachbarschaft, Mitschüler, Freunde, Kollegen usw.) Schwierigkeiten gibt, ebenso wenn das Selbstwertgefühl darunter leidet oder gar weitere psychische Störungen (Suchtgefahr, Depressionen, Aggressivität) die Folge sein könnten, ist dringender Handlungsbedarf geboten.
(http://www.adhs.de/1kenn/adhs-was-ist-das-eigentlich.html)
- Positionspapier ADHS bei Erwachsenen im Namen der folgenden Institutionen: ADHS Deutschland e.V., Ludwig-Maximilians-Universität München, Universitätsklinikum Bonn, LWL Universitätsklinikum Bochum im LWL Psychiatrieverbund Westfalen, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie – UK RUB - Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum; Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie Goethe Universität Frankfurt am Main. Juli 2019:
Neben gesundheitlichen Einschränkungen kann auch die schulische Laufbahn, die berufliche Karriere sowie Beziehungen und das soziale Leben beeinträchtigt werden.
Durch vermehrte Unfälle und Suizidalität ist die Mortalität der Patienten signifikant gesteigert, aber auch abgesehen davon bestehen Beeinträchtigungen auf fast allen Bereichen.
Auf dem Boden dieser Befunde ist es umso alarmierender, dass ADHS bei Erwachsenen häufig nicht, viel zu spät, falsch behandelt oder fehldiagnostiziert wird. Durch die häufig bestehenden komorbiden Erkrankungen ist dies ist insbesondere problematisch, da Fehl- bzw. Falschbehandlung häufig zu einer Verschlechterung der Symptomatik und zur Chronifizierung von komorbiden psychischen Störungen führt. Dies führt zu einer enormen Kostenbelastung des Gesundheitswesens, wobei zu bedenken ist, dass die ADHS Kosten noch stark unterschätzt sind: Viele der Krankheitskosten, die eigentlich der ADHS zugeordnet werden müssten, werden aktuell unter den komorbiden Krankheitsbildern geführt.
Neben den medizinischen Behandlungskosten der ADHS und der durch sie resultierenden Komorbiditäten kommt es für die Gesellschaft zu zusätzlichen Kosten durch Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung. Durch Fehl- und Falschbehandlung und den damit einhergehenden Einschränkungen im Alltag (reduzierte Aufmerksamkeitsspanne, innere Unruhe, erhöhte Impulsivität) haben betroffenen Patienten stark geminderte Chancen am Arbeitsmarkt, bzw. Produktivitätsverluste durch Präsentismus.
Mortalität
- Mustonen A, Alakokkare AE, Scott JG, Halt AH, Vuori M, Hurtig T, Rodriguez A, Miettunen J, Niemelä S. Association of ADHD symptoms in adolescence and mortality in Northern Finland Birth Cohort 1986. Nord J Psychiatry. 2022 May 12:1-7. doi: 10.1080/08039488.2022.2073389. Epub ahead of print. PMID: 35549976.
Methoden: Die Geburtskohorte Nordfinnland 1986 (n = 9432 bei der Rekrutierung in der Frühschwangerschaft), die mit landesweiten Sterberegisterdaten verknüpft ist, wurde verwendet, um den Zusammenhang zwischen von den Eltern bewerteten ADHS-Symptomen, die anhand des Fragebogens Strengths and Weaknesses of ADHD symptoms and Normal Behaviors (SWAN) ermittelt wurden, und der Sterblichkeit bis zum Alter von 33 Jahren zu untersuchen. Mit Hilfe einer Cox-Regressionsanalyse mit Hazard Ratio (HR) und 95 % Konfidenzintervallen (CI) wurde der Zusammenhang zwischen den SWAN-Werten für unaufmerksame, hyperaktive und kombinierte Symptome und dem Sterberisiko untersucht.
Ergebnisse: Dreiundsechzig (0,9 %) der 6685 Teilnehmer starben während der Nachbeobachtungszeit. Höhere SWAN-Werte für Unaufmerksamkeit (crude HR = 2,30, 95% CI 1,46-3,63), SWAN-Hyperaktivität (crude HR = 2,43, 95% CI 1,29-4,56) und SWAN-Kombination (crude HR = 2,69, 95% CI 1,57-4,61) waren mit einem erhöhten Sterberisiko verbunden. Nach Adjustierung für Geschlecht, Familienstruktur und lebenslange psychiatrische Störungen der Eltern blieben diese Zusammenhänge bestehen. Eine weitere Anpassung für häufigen Alkohol-, Cannabis- und anderen Substanzkonsum in der Jugend schwächte diese Assoziationen auf ein Niveau unterhalb der statistischen Signifikanz ab.
Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse erweitern frühere Erkenntnisse über das Sterberisiko bei Jugendlichen mit ADHS-Symptomen. Weitere Untersuchungen mit größeren Stichproben sind erforderlich, um festzustellen, ob der Zusammenhang zwischen ADHS-Symptomen und Sterblichkeit unabhängig vom Substanzkonsum der Jugendlichen ist.
- Ajnakina O, Shamsutdinova D, Wimberley T, Dalsgaard S, Steptoe A. High polygenic predisposition for ADHD and a greater risk of all-cause mortality: a large population-based longitudinal study. BMC Med. 2022 Feb 23;20(1):62. doi: 10.1186/s12916-022-02279-3. PMID: 35193558; PMCID: PMC8864906.
Diskussion: Unter der Annahme, dass eine Variation des Mortalitätsrisikos eine Funktion des Grades einer polygenen Prädisposition für ADHS ist, zeigten unsere Ergebnisse, dass das Risiko der Gesamtmortalität durch eine höhere Belastung mit gemeinsamen genetischen Markern, die mit der ADHS-Diagnose in Verbindung stehen, verstärkt wird, wobei eine größere genetische Belastung auf ein größeres Risiko der Gesamtmortalität hinweist. Dieser Befund unterstützt die Ergebnisse epidemiologischer Studien, die einen Zusammenhang zwischen ADHS und einem erhöhten Mortalitätsrisiko bei Erwachsenen nahelegen.
Schlussfolgerungen: Eine hohe polygenetische Veranlagung für ADHS ist ein Risikofaktor für die Gesamtmortalität bei älteren Erwachsenen. Dieses Risiko wird besser erfasst, wenn genetische Informationen aus korrelierten Merkmalen einbezogen werden.
- Sun S, Kuja-Halkola R, Faraone SV, D'Onofrio BM, Dalsgaard S, Chang Z, Larsson H. Association of Psychiatric Comorbidity With the Risk of Premature Death Among Children and Adults With Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder. JAMA Psychiatry. 2019 Nov 1;76(11):1141-1149. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2019.1944. PMID: 31389973; PMCID: PMC6686979.
Design, Setting und Teilnehmer: In dieser prospektiven Kohortenstudie wurden 2 675 615 Personen, die zwischen dem 1. Januar 1983 und dem 31. Dezember 2009 in Schweden geboren wurden, als Studienpopulation identifiziert, von denen 86 670 Personen (3,2 %) während der Nachbeobachtung die Diagnose ADHS erhielten. Die Nachbeobachtung wurde am 31. Dezember 2013 abgeschlossen, und die Daten wurden von Oktober 2018 bis März 2019 ausgewertet.
Expositionen: Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, identifiziert durch die erste klinische Diagnose oder die erste Verschreibung von ADHS-Medikamenten, wie in schwedischen Registern erfasst. Die klinische Diagnose der psychiatrischen Komorbidität war im Nationalen Patienten-Register verfügbar.
Hauptergebnisse und Messgrößen: Gesamtmortalität und ursachenspezifische Mortalität sowie Hazard Ratios (HRs) unter Verwendung von Cox-Proportional-Hazard-Regressionsmodellen.
Ergebnisse: In der Gesamtkohorte von 2 675 615 Personen waren 1 374 790 (51,4%) männlich (57 919 mit einer ADHS-Diagnose) und 1 300 825 (48,6%) weiblich (28 751 mit einer ADHS-Diagnose). Das Durchschnittsalter (SD) bei Studieneintritt betrug 6,4 (5,6) Jahre. Während der Nachbeobachtung starben 424 Personen mit ADHS und 6231 ohne ADHS, was einer Sterblichkeitsrate von 11,57 bzw. 2,16 pro 10 000 Personenjahre entspricht. Der Zusammenhang war im Erwachsenenalter stärker (HR, 4,64; 95% CI, 4,11-5,25) als im Kindesalter (HR, 1,41; 95% CI, 0,97-2,04) und nahm mit der Anzahl der psychiatrischen Komorbiditäten mit ADHS deutlich zu (HR für Personen mit nur ADHS, 1,41 [95% CI, 1,01-1,97]; HR für Personen mit ≥4 Komorbiditäten, 25,22 [95% CI, 19,60-32,46]). Im Erwachsenenalter wurde der Zusammenhang zwischen ADHS und dem Risiko eines natürlichen Todes erheblich abgeschwächt und war statistisch nicht mehr signifikant (HR, 1,32; 95 % KI, 0,94-1,85), wenn man die früh einsetzende psychiatrische Komorbidität berücksichtigte. Bei der Bereinigung um später auftretende psychiatrische Störungen wurde der Zusammenhang auf eine statistische Nicht-Signifikanz für Tod durch Selbstmord (HR, 1,13; 95% CI, 0,88-1,45) abgeschwächt, blieb aber statistisch signifikant für Tod durch unbeabsichtigte Verletzung (HR, 2,14; 95% CI, 1,71-2,68) oder andere externe Ursachen (HR, 1,75; 95% CI, 1,23-2,48).
Schlussfolgerungen und Bedeutung: Psychiatrische Komorbidität scheint eine wichtige Rolle für das Gesamt- und ursachenspezifische Mortalitätsrisiko bei ADHS zu spielen. Im Erwachsenenalter trug die früh einsetzende psychiatrische Komorbidität in erster Linie zur Assoziation mit dem Tod aufgrund natürlicher Ursachen bei, während die später einsetzende psychiatrische Komorbidität hauptsächlich den Tod aufgrund unnatürlicher Ursachen, einschließlich Selbstmord und unbeabsichtigter Verletzungen, beeinflusste. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Angehörige der Gesundheitsberufe spezifische psychiatrische Komorbiditäten bei Personen mit ADHS genau beobachten sollten, um Hochrisikogruppen für Präventionsmaßnahmen zu identifizieren.
- Chen VC, Chan HL, Wu SI, Lee M, Lu ML, Liang HY, Dewey ME, Stewart R, Lee CT. Attention-Deficit/Hyperactivity Disorder and Mortality Risk in Taiwan. JAMA Netw Open. 2019 Aug 2;2(8):e198714. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2019.8714. PMID: 31390039; PMCID: PMC6686778.
Design, Umfeld und Teilnehmer: Es wurde eine landesweite bevölkerungsbasierte Kohortenstudie unter Verwendung eines länderübergreifenden taiwanesischen Registers durchgeführt. Die ADHS-Gruppe umfasste 275 980 Personen im Alter von 4 bis 44 Jahren mit einer neuen Diagnose zwischen dem 1. Januar 2000 und dem 31. Dezember 2012. Alle Personen mit ADHS wurden mit 1 931 860 geschlechts- und altersgleichen Kontrollpersonen ohne ADHS verglichen.
Expositionen: Der Zusammenhang zwischen ADHS und Sterblichkeit wurde anhand eines Cox-Regressionsmodells analysiert, das für Geschlecht, Alter, Wohnort, Versicherungsprämie, ambulante Besuche, angeborene Anomalien, geistige Behinderung, depressive Störungen, Autismus, Substanzkonsumstörungen, Verhaltensstörungen und oppositionelle Verhaltensstörungen kontrollierte. Die Analyse von Selbstmord, unbeabsichtigten Verletzungen, Tötungsdelikten und Sterblichkeit aufgrund natürlicher Ursachen wurde mit einer risikoadjustierten Cox-Regression durchgeführt, bei der andere Sterblichkeitsursachen und potenzielle Störfaktoren berücksichtigt wurden.
Hauptergebnisse und Messgrößen: Die Daten zur Sterblichkeit aufgrund aller Ursachen, Selbstmord, unbeabsichtigter Verletzung, Tötung und natürlicher Ursache stammen aus einer nationalen Mortalitätsdatenbank.
Ergebnisse: An dieser Studie nahmen 275 980 Personen mit ADHS und 1 931 860 Vergleichspersonen ohne ADHS teil. Geschlecht und Alter zum Zeitpunkt des Index wurden abgeglichen. Das mittlere (SD) Alter betrug 9,61 (5,74) Jahre für beide Gruppen. Die meisten Teilnehmer waren männlich (209 406 in der ADHS-Gruppe; 1 465 842 in der Nicht-ADHS-Gruppe; 75,88 % für beide Gruppen). Insgesamt starben 4321 Teilnehmer aus beiden Kohorten während des Nachbeobachtungszeitraums (15,1 Millionen Personenjahre), darunter 727 (0,26 %) aus der ADHS-Gruppe und 3594 (0,19 %) aus der Nicht-ADHS-Gruppe. Von den Verstorbenen waren 546 (75,1 %) in der ADHS-Gruppe und 2852 (79,4 %) in der Nicht-ADHS-Gruppe männlich. Nach Bereinigung um potenzielle Störfaktoren wiesen Patienten mit ADHS im Vergleich zur Nicht-ADHS-Gruppe eine höhere Gesamtmortalität (bereinigte Hazard Ratio, 1,07; 95 % CI, 1,00-1,17) und eine höhere verletzungsbedingte Mortalität durch Selbstmord (bereinigte Hazard Ratio, 2,09; 95 % CI, 1,62-2,71), unbeabsichtigte Verletzungen (bereinigte Hazard Ratio, 1,30; 95 % CI, 1,10-1,52) und Tötung (bereinigte Hazard Ratio, 2,00; 95 % CI, 1,09-3,68) auf. Nach der Anpassung wurde kein erhöhtes Risiko für die natürliche Sterblichkeit festgestellt.
Schlussfolgerungen und Bedeutung: In dieser Studie wurde ADHS mit einer höheren verletzungsbedingten Sterblichkeit in Verbindung gebracht, insbesondere mit der durch Selbstmord, unbeabsichtigte Verletzungen und Tötungsdelikte verursachten. Obwohl das Risiko einer verletzungsbedingten Sterblichkeit bei Patienten mit ADHS deutlich höher war als in der Gruppe ohne ADHS, war das absolute Sterblichkeitsrisiko in beiden Kohorten bei dem mittlere Alter von 9,61 (5,74) Jahren gering.
- London AS, Landes SD. Attention Deficit Hyperactivity Disorder and adult mortality. Prev Med. 2016 Sep;90:8-10. doi: 10.1016/j.ypmed.2016.06.021. Epub 2016 Jun 22. PMID: 27343403.
In dieser Studie wird der Zusammenhang zwischen selbstberichteter ADHS und der Sterblichkeit von Erwachsenen über einen Zeitraum von vier Jahren untersucht, und es wird geprüft, ob ADHS mit der zugrunde liegenden Todesursache (Unfälle gegenüber allen anderen) zusammenhängt. Wenn ADHS das Sterberisiko durch Unfälle erhöht, können Interventionen entwickelt und umgesetzt werden, um das Risiko zu verringern und einen vorzeitigen Tod zu verhindern. Wir schätzen deskriptive Statistiken und multivariate logistische Regressionsmodelle anhand von Daten aus der US National Health Interview Survey (NHIS) 2007 Sample Adult File, die mit den Daten des National Death Index (NDI) bis 2011 verknüpft sind (N=23.352). Die Analysen sind gewichtet und die Standardfehler sind um das komplexe Stichprobendesign bereinigt. Wir stellen fest, dass die Wahrscheinlichkeit zu sterben bei Personen mit ADHS signifikant höher ist als bei Personen ohne ADHS, wenn man exogene soziodemografische Kontrollen ausklammert (bereinigte Odds Ratio=1,78, 95% Konfidenzintervall=1,01, 3,12). Obwohl nur geringfügig nicht signifikant, ist der Unfalltod bei Personen mit ADHS häufiger als bei Personen ohne ADHS (13,2 % gegenüber 4,3 %, p=0,052). Aufgrund von Datenbeschränkungen gibt es nur wenige bevölkerungsrepräsentative Studien, die den Zusammenhang zwischen ADHS und der Sterblichkeit von Erwachsenen untersuchen. Anhand der NHIS-Daten, die mit dem NDI verknüpft sind, können wir nur wenige Todesfälle unter Erwachsenen mit ADHS beobachten. ADHS wird jedoch mit einer signifikant höheren Sterblichkeitsrate bei Erwachsenen in Verbindung gebracht, und die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Unfälle bei Verstorbenen mit ADHS eine häufigere Todesursache sein könnten. Künftige Forschungsarbeiten sollten die Mechanismen, die ADHS mit der Sterblichkeit von Erwachsenen in Verbindung bringen, und das Ausmaß, in dem die Sterblichkeit von Personen mit ADHS vermeidbar ist, weiter untersuchen. Eine regelmäßige Messung von ADHS bei Erwachsenen im NHIS ist gerechtfertigt.
- Dalsgaard S, Østergaard SD, Leckman JF, Mortensen PB, Pedersen MG. Mortality in children, adolescents, and adults with attention deficit hyperactivity disorder: a nationwide cohort study. Lancet. 2015 May 30;385(9983):2190-6. doi: 10.1016/S0140-6736(14)61684-6. Epub 2015 Feb 26. PMID: 25726514.
Methoden: Anhand der dänischen nationalen Register verfolgten wir 1-92 Millionen Personen, darunter 32.061 mit ADHS, von ihrem ersten Geburtstag bis zum Jahr 2013. Wir schätzten die Sterblichkeitsraten (MRRs), bereinigt um Kalenderjahr, Alter, Geschlecht, familiäre Vorgeschichte psychiatrischer Störungen, mütterliches und väterliches Alter sowie elterlichen Bildungs- und Beschäftigungsstatus, durch Poisson-Regression, um Personen mit und ohne ADHS zu vergleichen.
Ergebnisse: Während der Nachbeobachtungszeit (24-9 Millionen Personenjahre) starben 5580 Mitglieder der Kohorte. Die Sterblichkeitsrate pro 10.000 Personenjahre betrug 5-85 bei Personen mit ADHS im Vergleich zu 2-21 bei Personen ohne ADHS (entsprechend einer vollständig bereinigten MRR von 2-07, 95% CI 1-70-2-50; p<0-0001). Unfälle waren die häufigste Todesursache. Im Vergleich zu Personen ohne ADHS betrug die vollständig bereinigte MRR für Personen, bei denen ADHS im Alter von unter 6 Jahren diagnostiziert wurde, 1-86 (95 % KI 0-93-3-27), für Personen im Alter von 6-17 Jahren 1-58 (1-21-2-03) und für Personen im Alter von 18 Jahren oder älter 4-25 (3-05-5-78). Nach Ausschluss von Personen mit oppositionellen Verhaltensstörungen, Verhaltensstörungen und Störungen des Substanzkonsums war ADHS weiterhin mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden (vollständig bereinigte MRR 1-50, 1-11-1-98), und zwar bei Mädchen und Frauen (2-85, 1-56-4-71) stärker als bei Jungen und Männern (1-27, 0-89-1-76).
Auswertung: ADHS wurde mit einer signifikant erhöhten Sterblichkeitsrate in Verbindung gebracht. Bei Personen, bei denen ADHS im Erwachsenenalter diagnostiziert wurde, war die MRR höher als bei Personen, bei denen die Diagnose im Kindes- und Jugendalter gestellt wurde. Komorbide oppositionelle Verhaltensstörung, Verhaltensstörung und Substanzkonsumstörung erhöhten die MRR noch weiter. Bereinigt um diese Komorbiditäten blieb ADHS jedoch mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden, wobei die MRR bei Mädchen und Frauen mit ADHS höher war als bei Jungen und Männern mit ADHS. Die erhöhte Sterblichkeit bei ADHS war hauptsächlich auf Todesfälle durch unnatürliche Ursachen, insbesondere Unfälle, zurückzuführen.
Komorbide Störungen
Bei komorbiden Störungen richtet sich die Therapie immer auch auf die komorbide Störung und zusätzlich nach den oben genannten Kriterien auf die ADHS. Studien zur differenzierten Therapie beim Vorliegen komorbider Störungen fehlen.
Aufklärung der Patienten, der Partner und/oder anderer wichtiger Bezugspersonen über das Krankheitsbild und Beratung zu beruflicher Situation und Verhaltensregeln sind unabhängig von der Entscheidung zu einer spezifischen Therapie immer notwendig.
- Kittel-Schneider S, Arteaga-Henriquez G, Vasquez AA, Asherson P, Banaschewski T, Brikell I, Buitelaar J, Cormand B, Faraone SV, Freitag CM, Ginsberg Y, Haavik J, Hartman CA, Kuntsi J, Larsson H, Matura S, McNeill RV, Ramos-Quiroga JA, Ribases M, Romanos M, Vainieri I, Franke B, Reif A. Non-mental diseases associated with ADHD across the lifespan: Fidgety Philipp and Pippi Longstocking at risk of multimorbidity? Neurosci Biobehav Rev. 2022 Jan;132:1157-1180. doi: 10.1016/j.neubiorev.2021.10.035. Epub 2021 Oct 29. PMID: 34757108.
Mehrere nicht psychische Erkrankungen scheinen mit einem erhöhten Risiko für ADHS verbunden zu sein, und ADHS scheint mit einem erhöhten Risiko für nicht psychische Erkrankungen verbunden zu sein. Die zugrundeliegenden Zusammenhänge, die zu einem solchen Zusammentreffen von Gehirn und Körper führen, sind oft unklar - gibt es direkte kausale Beziehungen von einer Störung zur anderen, oder führt das gemeinsame Vorhandensein genetischer und/oder umweltbedingter Risikofaktoren zu einem häufigeren gemeinsamen Auftreten oder beides? Unser Ziel war es, mit dieser Übersichtsarbeit eine konzeptionelle Synthese der Zusammenhänge zwischen ADHS und nicht-psychischen Erkrankungen über die gesamte Lebensspanne hinweg zu erstellen. Wir erörtern mögliche gemeinsame pathologische Mechanismen, den genetischen Hintergrund und Behandlungen bei gemeinsam auftretenden Krankheiten. Für diejenigen Koinzidenzen, für die es veröffentlichte Studien mit ausreichender Stichprobengröße gibt, wurden von anderen Autoren Meta-Analysen veröffentlicht, die wir im Detail diskutieren. Wir kommen zu dem Schluss, dass nicht-psychische Erkrankungen häufig mit ADHS einhergehen und umgekehrt und die Krankheitslast der Patienten über die gesamte Lebensspanne hinweg erhöhen. Eine unzureichende Beachtung solcher Begleiterkrankungen kann zu Fehldiagnosen und einer suboptimalen Behandlung der betroffenen Personen führen.
Medikamentöse Therapie
Für verschiedenste Therapeutika sind randomisierte und/oder placebokontrollierte doppelblinde Studien publiziert: Stimulanzien, trizyklische Antidepressiva mit ausgeprägtem noradrenergen Wirkmechanismus, Lithium andere Antidepressiva (Atomoxetin, Bupropion), Phenylalanin, Nikotinpflaster und Nikotin-Rezeptor-Agonisten.
Die Stimulanzienbehandlung mit Methylphenidat wird in der Literatur als am besten mit Evidenz belegt angesehen und als medikamentöse Therapie 1. Wahl empfohlen. Die anderen pharmakologischen Therapien sind nach Expertenkonsens aufgrund des Nebenwirkungsprofiles oder geringerer oder fehlender Wirksamkeit bzw. nicht ausreichender Datenlage in der klinischen Praxis 2. Wahl oder nicht empfehlenswert.
Allerdings fanden systematische Reviews der Cochrane Collaboration keine guten oder belastbaren Hinweise darauf, dass Stimulantien wie Methylphenidat tatsächlich einen längerfristigen gesundheitlichen Gewinn für die Patienten erwirken:
Arzneimittel
EMA: Suchergebnis für Medikamente bei "Attention Deficit Disorder with Hyperactivity"
ADHSpedia zu "Cannabis und ADHS"
DocCheck-Blog von Dr. Martin Winkler: Medizinischer Einsatz von Cannabis bei ADHS
Studie "Experimental Medicine in ADHD - Cannabinoids (EMA-C)" auf ClinicalTrials.gov
Information der britischen NHS Health Research Authority zur Studie "Experimental Medicine in ADHD - Cannabinoids (EMA-C)".
Ergebnispublikation der Studie:
Cooper RE, Williams E, Seegobin S, et al. Cannabinoids in attention-deficit/hyperactivity disorder: A randomised-controlled trial. Eur Neuropsychopharmacol. 2017 Aug;27(8):795-808. doi: 10.1016/j.euroneuro.2017.05.005.
Abstract:
Adults with ADHD describe self-medicating with cannabis, with some reporting a preference for cannabis over ADHD medications. A small number of psychiatrists in the US prescribe cannabis medication for ADHD, despite there being no evidence from randomised controlled studies. The EMA-C trial (Experimental Medicine in ADHD-Cannabinoids) was a pilot randomised placebo-controlled experimental study of a cannabinoid medication, Sativex Oromucosal Spray, in 30 adults with ADHD. The primary outcome was cognitive performance and activity level using the QbTest. Secondary outcomes included ADHD and emotional lability (EL) symptoms. From 17.07.14 to 18.06.15, 30 participants were randomly assigned to the active (n=15) or placebo (n=15) group. For the primary outcome, no significant difference was found in the ITT analysis although the overall pattern of scores was such that the active group usually had scores that were better than the placebo group (Est=-0.17, 95%CI-0.40 to 0.07, p=0.16, n=15/11 active/placebo). For secondary outcomes Sativex was associated with a nominally significant improvement in hyperactivity/impulsivity (p=0.03) and a cognitive measure of inhibition (p=0.05), and a trend towards improvement for inattention (p=0.10) and EL (p=0.11). Per-protocol effects were higher. Results did not meet significance following adjustment for multiple testing. One serious (muscular seizures/spasms) and three mild adverse events occurred in the active group and one serious (cardiovascular problems) adverse event in the placebo group. Adults with ADHD may represent a subgroup of individuals who experience a reduction of symptoms and no cognitive impairments following cannabinoid use. While not definitive, this study provides preliminary evidence supporting the self-medication theory of cannabis use in ADHD and the need for further studies of the endocannabinoid system in ADHD.
Psychotherapie
Zur Psychotherapie sind keine kontrollierten Studien bei Erwachsenen publiziert. Es sind nur gut angelegte Vergleichsstudien publiziert. Indiesen wurde eine Wirksamkeit solcher Einzel- und Gruppentherapien gezeigt, deren Therapie-Elemente störungsspezifisch auf die ADHS-Symptomatik ausgerichtet sind. Es wird deswegen auf dem Niveau von "Experten-Evidenz" und anhand der Erfahrungen mit der Behandlung im Kindesalter empfohlen, auch bei Erwachsenen störungsspezifisch für eine ADHS-Symptomatik entwickelte Elemente in einer Psychotherapie anzuwenden.
Es gibt keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, wann Pharmakotherapien oder Psychotherapien alleine oder in Kombination durchgeführt werden sollen. Obwohl nur für die Pharmakotherapie eine Effizienz ausreichend (Evidenzstufen I oder II, Empfehlungsgrad A) nachgewiesen wurde und der Nachweis einer höheren Effizienz einer Kombinationstherapie nicht publiziert ist, wird aufgrund von Expertenkonsens empfohlen, beide Therapieverfahren zu kombinieren. Hintergrund ist die Erfahrung, dass manche Symptome einer Psychotherapie (z.B. Organisationsverhalten, Verhalten in Beziehungen), andere einer Pharmakotherapie eher zugänglich (z. B. Aufmerksamkeit, emotionale Instabilität) sind.
Monotherapien sollten gemäß Expertenkonsens begründet werden, z.B. durch eine erforderliche oder gewünschte Schwerpunktbildung in der therapeutischen Behandlung in Bezug auf Hauptsymptomatik und/oder im Hinblick auf beim Patienten vorhandene Ressourcen.
Sozialmedizinische Bedeutung
ADHS stellt in vielen Fällen besonders bei Erwachsenen eine komplexe Störung dar, mit Begleiterkrankungen und Gesundheitsproblemen, die ohne ausreichende und wirksame medikamentöse Intervention zu Beeinträchtigungen im Alltagsleben, im beruflichem Umfeld sowie der Teilhabe am sozialen Leben führt.
Medline-Zitate zu ADHS mit free full text
Mitchell JT, Sweitzer MM, Tunno AM, Kollins SH, McClernon FJ. "I Use Weed for My ADHD": A Qualitative Analysis of Online Forum Discussions on Cannabis Use and ADHD. PLoS One. 2016 May 26;11(5):e0156614.
Zulauf CA, Sprich SE, Safren SA, Wilens TE. The complicated relationship between attention deficit/hyperactivity disorder and substance use disorders. Curr Psychiatry Rep. 2014 Mar;16(3):436.
Siehe auch
- Eintrag Cannabinoide in diesem Wiki.
- Eintrag Methylphenidat-(MPH)-haltige Arzneimittel in diesem Wiki.
Webseiten zum Thema:
- ADHSpedia
- ADHS-Deutschland Selbsthilfegruppe
- ADHS-Spektrum bei Erwachsenen - Homepage von Dr. med. Martin Winkler bei Google
- ADHS-Blog von Dr. med. M. Winkler
- ADHS verstehen - Blog des Schweizer Psychologen Piero Rossi
- AWMF-Leitlinie: ADHS bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
- Canadian Attention Deficit Hyperactivity Disorder Resource Alliance (CADDRA)
- DGN-Leitlinie: Diagnostik und Therapie von Aufmerksamkeitsstörungen bei neurologischen Erkrankungen
- DGPPN - Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde - Praxisleitlinien in Psychiatrie und Psychotherapie
- DGPPN: Expertenkonsensus-Leitlinie ADHS 2003 (PDF)
- ESCALife-Studie für Kinder, Jugendliche und erwachsene ADHS-Patienten
- NICE Guideline - Attention deficit hyperactivity disorder: diagnosis and Management
- UK Adult ADHD Network (UKAAN)
- Zentrales ADHS-Netz: Stellungnahme zu Cannabis bei ADHS
Literatur
- Gudmundsson OO, Walters GB, Ingason A, et al. Attention-deficit hyperactivity disorder shares copy number variant risk with schizophrenia and autism spectrum disorder. Transl Psychiatry. 2019 Oct 17;9(1):258. doi: 10.1038/s41398-019-0599-y.
- Marwaha S, Thompson A, Bebbington P, Singh SP, et al. Adult attention deficit hyperactivity symptoms and psychosis: Epidemiological evidence from a population survey in England. Psychiatry Res. 2015 Sep 30;229(1-2):49-56.
- Kolla NJ, van der Maas M, Toplak ME, et al. Adult attention deficit hyperactivity disorder symptom profiles and concurrent problems with alcohol and cannabis: sex differences in a representative, population survey. BMC Psychiatry. 2016 Feb 27;16:50.
- Lu AT, Ogdie MN, Järvelin MR, et al. Association of the cannabinoid receptor gene (CNR1) with ADHD and post-traumatic stress disorder. Am J Med Genet B Neuropsychiatr Genet. 2008 Dec 5;147B(8):1488-94.
Siehe auch in diesem Wiki
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* Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)
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