Erstellt am 15 Sep 2015 17:56 - Zuletzt geändert: 18 Oct 2020 22:09
Mit dem Begriff "Tumorheterogenität" soll der Tatsache Ausdruck verliehen werden, dass Tumoren aus vielen unterschiedlichen Einheiten, eigentlich sehr vielen "Subtumoren" bestehen, die zum Teil ganz unterschiedliche Mutationen aufweisen. Dabei deuten Forschungsergebnisse darauf hin, dass die Ausprägung unterschiedlicher Genmutationen, z. B. zwischen Primärtumor und Metastase, entscheidend durch Umgebungsfaktoren in der unmittelbaren Nähe einer Neubildung beeinflusst wird.
Derzeit wird davon ausgegangen, dass in jeder Tumorzelle einer beliebigen Krebserkrankung mehrere 1000 Mutationen zu finden sind. Von diesen sind jedoch vermutlich nur eine sehr viel geringere Zahl als so genannte "Treibermutationen" einzustufen, also als Mutationen, von den die bösartige Entwicklung der Zelle vorangetrieben wird.
Derzeit (2014) sind beispielsweise für die akute Leukämie etwa 10 Treibermutationen bekannt, beim Mammakarzinom geht man von ca. 30 und beim Bronchialkarzinom von etwa 130 Treibermutationen aus. Treibermutationen stellen einen Ansatzpunkt so genannter "zielgerichteter Therapien" dar, die spezifisch auf eine einzelne solche Mutation oder einen mit einer Treibermutation gekoppelten Signalweg einwirken.
Neben den tumorgenetischen Mutationen kann auch das tumorspezifische Proteom für das Ansprechen auf eine Therapie entscheiden sein.
WebLinks
- Idw vom 30.09.2020: Personalisierte Medizin: Proteine liefern entscheidende Informationen für eine gezielte Krebstherapie
- MDC Berlin Pressemitteilung vom 05.02.2020: Im Detail erfasst: Mutierte DNA in Krebszellen.
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