Imlygic® (Talimogene laherparepvec; T-VEC)

Erstellt am 28 Jun 2018 14:23
Zuletzt geändert: 18 Feb 2022 16:39

Zulassungsinformationen

Anwendungsgebiet gemäß Fachinformation für Talimogen laherparepvec (Imlygic®):
Imlygic® ist indiziert zur Behandlung von Erwachsenen mit nicht resezierbarem, lokal oder entfernt metastasiertem Melanom (Stadium IIIB, IIIC und IVM1a) ohne Knochen-, Hirn-, Lungen- oder andere viszerale Beteiligung.
Imlygic® wird direkt intraläsional injiziert. Eine intraläsionale Injektion kann erfolgen in kutane, subkutane und/oder in nodale Läsionen, die sichtbar, tastbar oder die per Ultraschall identifiziert werden können. Bei Läsionen, die einer Injektion nicht zugänglich sind, kann Imlygic® nicht eingesetzt werden.
Talimogene laherparepvec ist ein gentechnisch verändertes, abgeschwächtes Herpes-Virus (HSV-1), das Tumorzellen infizieren und sich in diesen vermehren kann. Dies soll das Immunsystem dabei unterstützten, den Tumor zu bekämpfen.
Talimogen laherparepvec ist die erste onkolytische Immuntherapie / Therapie mittels eines gentechnisch erzeugten onkolytischen Virus, die in der westlichen Welt arzneimittelrechtlich zugelassen wurde.

European public assessment report (EPAR) und weitere EMA-Informationen zu Imlygic

Biologische Sicherheit

Wirtschaftlichkeit

Nutzenbewertung

Zweckmäßige Vergleichstherapie

Nicht vorbehandelte Patienten mit einem BRAF-V600-mutierten Tumor:

Vemurafenib oder Vemurafenib in Kombination mit Cobimetinib oder Dabrafenib in Kombination mit Trametinib
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
Es liegen keine Daten vor, die eine Bewertung des Zusatznutzens ermöglichen.

Nicht vorbehandelte Patienten mit einem BRAF-V600-wildtyp Tumor:

Pembrolizumab oder Nivolumab
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
Es liegen keine Daten vor, die eine Bewertung des Zusatznutzens ermöglichen.

Vorbehandelte Patienten:

Eine patientenindividuelle Therapie nach Maßgabe des behandelnden Arztes unter Berücksichtigung des Zulassungsstatus und der jeweiligen Vortherapie.
Ein Zusatznutzen ist nicht belegt.
Es liegen keine Daten vor, die eine Bewertung des Zusatznutzens ermöglichen.

Erstattungsbetragsverhandlungen nach § 130b SGB V zum Wirkstoff Talimogen laherparepvec

Erstat­tungs­be­trag: Der Hersteller hat der Veröf­fent­li­chung nicht zuge­stimmt.

Kombinationstherapie

Studien

  • Dummer R, Gyorki DE, Hyngstrom J, Berger AC, Conry R, Demidov L, Sharma A, Treichel SA, Radcliffe H, Gorski KS, Anderson A, Chan E, Faries M, Ross MI. Neoadjuvant talimogene laherparepvec plus surgery versus surgery alone for resectable stage IIIB-IVM1a melanoma: a randomized, open-label, phase 2 trial. Nat Med. 2021 Oct;27(10):1789-1796. doi: 10.1038/s41591-021-01510-7. Epub 2021 Oct 4. PMID: 34608333.
    • Prospektive, multizentrische und randomisierte Studie der Phase 2 am Universitätsspital Zürich mit 150 Patienten mit einem fortgeschrittenen, resektablen Melanom im Stadium IIIB–IVM1a. Sie erhielten entweder vor der Operation eine einmalige Injektion des Viruskonstrukts in die Läsionen oder nur eine Operation. Primärer Endpunkt der Studie war das Rückfall-freie Überleben (RFS) nach 2 Jahren, sekundäre Endpunkte unter anderem das Gesamtüberleben und die Ansprechrate.
    • Laut einer begleitenden Pressemitteilung des Universitätsspitals Zürich blieben die Vorteile der T-VEC-Injektion auch über 3 Jahre erhalten. Zu diesem Zeitpunkt waren noch 83,2 versus 71,6 % der Patienten am Leben, und 46,5 versus 31 % waren ohne Rezidiv.
    • Nach Einschätzung der Autoren rechtfertigen die Resultate noch keinen routinemäßigen Gebrauch von Talimogen laherparepvec jenseits des Studienprotokolls. Ein Anreiz, T-VEC im neoadjuvanten Setting beim resektablen Melanom weiter zu untersuchen, seien die Ergebnisse aber doch.

Estimated Study Completion Date: April 28, 2023

Estimated Study Completion Date: April 28, 2023

Literatur

Schlussfolgerungen: In dieser letzten geplanten OPTiM-Analyse führte Talimogen Laherparepvec weiterhin zu einer verbesserten längerfristigen Wirksamkeit im Vergleich zu GM-CSF und wurde weiterhin gut vertragen. Die abschließende Analyse bestätigt zudem, dass Talimogen-Laherparepvec zu dauerhaften Heilungserfolgen führt, die mit einer verlängerten Überlebenszeit verbunden sind.

Schlussfolgerung: Talimogene Laherparepvec ist nun in Deutschland eine routinemäßige Behandlungsoption für inoperable, früh metastasierte Melanome. Diese Studie charakterisiert die ersten Patienten, die in Europa mit Talimogene Laherparepvec behandelt wurden und bestätigt die in klinischen Studien beobachtete gute Verträglichkeit.

To our knowledge, this was the first randomized trial to evaluate addition of an oncolytic virus to a checkpoint inhibitor.
Methods
Patients with unresectable stages IIIB to IV melanoma, with no more than one prior therapy if BRAF wild-type, no more than two prior therapies if BRAF mutant, measurable/injectable disease, and without symptomatic autoimmunity or clinically significant immunosuppression were randomly assigned 1:1 to receive talimogene laherparepvec plus ipilimumab or ipilimumab alone.
Conclusion
The study met its primary end point; the objective response rate was significantly higher with talimogene laherparepvec plus ipilimumab versus ipilimumab alone. These data indicate that the combination has greater antitumor activity without additional safety concerns versus ipilimumab.

METHODS:
We reviewed 10 consecutive cases of stage IIIC to stage IVM1b melanoma patients that received T-VEC plus checkpoint inhibitor(s) therapy (pembrolizumab, ipilimumab/nivolumab, or nivolumab) treated between June 2016 and August 2017 at the Cleveland Clinic with a median follow-up of 7 months (range: 4 to 13 months).
RESULTS:
The overall response rate for on-target lesions was 90%, …
CONCLUSION:
Our data suggest that combining checkpoint inhibitor(s) with T-VEC injection may provide a synergistic efficacy for patients with unresectable melanoma. We observed a better overall response rate and complete response rate compared to published studies on similar therapeutic regimens.

Sonstiges


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Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)
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