Galcanezumab (Emgality®)

Erstellt am 29 Oct 2020 13:01
Zuletzt geändert: 29 Oct 2020 14:44

Zulassungsinformationen, Fachinformationen

Cluster-Kopfschmerz

Nutzenbewertung

Experten, Leitlinien, Empfehlungen, Stellungnahmen

Literatur

  • Urits I, Yilmaz M, Charipova K, Gress K, Bahrum E, Swett M, Berger AA, Kassem H, Ngo AL, Cornett EM, Kaye AD, Viswanath O. An Evidence-Based Review of Galcanezumab for the Treatment of Migraine. Neurol Ther. 2020 Oct 3. doi: 10.1007/s40120-020-00214-3. Epub ahead of print. PMID: 33010021.

Migränekopfschmerz ist ein häufiges neurologisches Syndrom, das große Schmerzen und Leiden verursacht. Die Behandlungsmöglichkeiten sind heute begrenzt. Galcanezumab beugt Migräne zwar nicht vor, aber es ist wirksam, um die Häufigkeit und Dauer der Migräne zu verringern. Es ist auch viel besser verträglich als die derzeit verfügbaren Therapien. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass es bei Migräne als Monotherapie eingesetzt werden kann, aber es handelt sich um eine neuartige Therapie, die bei schweren oder häufigen Migränefällen hinzugefügt werden kann. (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator - kostenlose Version)

Deutsche Berichterstattung in "Schmerzmedizin Ausgabe 3/2020:
Bei Patienten mit episodischem Clusterkopfschmerz ergab die Metaanalyse, dass monatlich 300 mg Galcanezumab wirksam weiteren Schmerzanfällen vorbeugten und nicht mit einer erhöhten Komplikationsrate assoziiert waren. Dies leiteten die Autoren aus Messungen der Reduktion der Kopfschmerzhäufigkeit um mindestens 50 % in Woche drei ab (RR = 1,36; p = 0,048). …
Editierter Kommentar / Sozialmedizin.Wiki-Kommentar: Eine Einschränkung der Analyse war, dass nur wenige Daten von Patienten mit Clusterkopfschmerz vorlagen, sodass diese Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden müssen. Auch Langzeitdaten sind noch nicht vorhanden.

Kommentar von Hans-Christoph Diener, Essen:
Die hier vorliegende Studie zeigt ein großes Problem bei der Durchführung von Studien beim chronischen Clusterkopfschmerz. In der Studie hatte Placebo einen ganz erheblichen und unerwarteten therapeutischen Effekt. Dieser war so ausgeprägt, dass es nicht mehr möglich war, einen therapeutischen Unterschied zu Galcanezumab zu zeigen. Betrachtet man die Pathophysiologie des Clusterkopfschmerzes, würde man erwarten, das Galcanezumab nicht nur beim episodischen, sondern auch beim chronischen Clusterkopfschmerz wirkt.
Die Frage ist im Moment aber insgesamt eher akademischer Natur, da die europäische Zulassungsbehörde EMA Galcanezumab die Zulassung zur Prophylaxe des episodischen Clusterkopfschmerzes versagt hat. Begründet wurde dies damit, dass die Firma Lilly nur eine und nicht wie gefordert zwei placebokontrollierte Studien eingereicht hatte.

WebLinks


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Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)
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