Erstellt am 17 Jul 2018 18:19
Zuletzt geändert: 24 Mar 2021 10:56
Epidyolex enthält den Wirkstoff Cannabidiol (CBD) in Form eines standardisierten Extraktes aus Hanfpflanzen in einer Konzentration von 100 mg CBD pro ml.
In den USA wurde am 03.08.2020 die Zulassung erweitert auf Epilepsien bei tuberöser Sklerose: FDA Approves EPIDIOLEX® (cannabidiol) Oral Solution to Treat Seizures Associated with Tuberous Sclerosis Complex.
In Großbritannien wurde das Arzneimittel aus der Liste der suchtgefährdenden Substanzen herausgenommen: GW Pharmaceuticals gab am 23.06.2020 bekannt, dass EPIDYOLEX® (Cannabidiol) vom britischen Innenministerium als Arzneimittel der Liste 5 eingestuft wurde.
Am 04.10.2019 wurde durch die Europäische Kommission die Zulassung für Epidyolex erteilt: Produktinformationen der EMA zu Epidyolex |
Am 25.07.2019 hat das CHMP der EMA eine positive Zulassungsempfehlung für Epidyolex ausgesprochen. |
Geschichte
- Epidyolex (Epidiolex) war als "Cannabidiol oral solution" bis zum 24.10.2019 für einzelne Patienten erhältlich über das Compassionate use program cannabidiol oral solution (CBD-OS) der Firma GW Research Ltd. in Cambridge, Großbritannien. Die genauen Kontaktdaten sind der Liste der Härtefallprogramme des BfArM zu entnehmen.
- In den USA wurde für das Fertigarzneimittel unter der dortigen Handelsbezeichnung (Epidiolex) vom "FDA Peripheral and Central Nervous System (PCNS) Drugs Advisory Committee" am 19.04.2018 einstimmig die FDA-Zulassung befürwortet.
- Vollständige Dokumentation des PCNSD Advisory Committee Briefing vom 19.04.2018 (PDF)
- FDA News Release 25.06.2018: FDA approves first drug comprised of an active ingredient derived from marijuana to treat rare, severe forms of epilepsy
- FDA New Drug Application (NDA): 210365 - Epidiolex
- FDA Patienteninformation zu Epidiolex
Nutzenbewertung
- Nutzenbewertungsverfahren zum Wirkstoff Cannabidiol (Dravet-Syndrom, ≥ 2 Jahre, Kombination mit Clobazam)
- Nutzenbewertungsverfahren zum Wirkstoff Cannabidiol (Neubewertung nach Fristablauf: Dravet-Syndrom, ≥ 2 Jahre, Kombination mit Clobazam)
- Nutzenbewertungsverfahren zum Wirkstoff Cannabidiol (Lennox-Gastaut-Syndrom, ≥ 2 Jahre, Kombination mit Clobazam)
- Nutzenbewertungsverfahren zum Wirkstoff Cannabidiol (Neubewertung nach Fristablauf: Lennox-Gastaut-Syndrom, ≥ 2 Jahre, Kombination mit Clobazam)
Siehe auch
- Cannabidiol - Eintrag in diesem Wiki.
- Cannabinoide - Eintrag in diesem Wiki.
- Dronabinol - Eintrag in diesem Wiki.
- Indikationen einer Cannabistherapie
- Nabilon - Eintrag in diesem Wiki.
- Sativex - Eintrag in diesem Wiki.
- Tilray - Eintrag in diesem Wiki.
Weblinks
- Deutsche Apotheker Zeitung vom 26.09.2019: Epidyolex bei kindlicher Epilepsie: EU lässt CBD-Arzneimittel zu
- Dravet e.V. zu Epidyolex
- Gelbe Liste zu Epidyolex
- Produktseite des Herstellers GWPharm
- PharmNet.Bund: Suche nach Cannabis oder THC-haltigen Pharmaka1
- Cannabidiol with clobazam for treating seizures associated with Dravet Syndrome Technology appraisal guidance (TA614)
- Cannabidiol with clobazam for treating seizures associated with Lennox–Gastaut Syndrome Technology appraisal guidance (TA615)
Sonstiges
- Krankenhauspharmazie: G-BA-Beschluss: Cannabidiol beim Lennox-Gastaut-Syndrom. Krankenhauspharmazie 2020; 41(06):244-244.
Das Lennox-Gastaut-Syndrom ist durch häufige Anfälle gekennzeichnet. In den Studien hatten die Patienten etwa 170 Anfälle im Zeitraum von 28 Tagen. Durch die adjuvante Behandlung mit Cannabidiol 10 mg/kg/Tag reduzierten sich die Anfälle um 36,4 % (vs. 18,5 % unter Clobazam allein). Das ist tatsächlich ein beträchtlicher Nutzen. Der G-BA war ebenfalls dieser Meinung, aber der Hersteller hatte keine passenden Daten für die 20 mg/kg/Tag vorgelegt.
Die zusätzlichen Kosten von etwa 80 000 Euro/Jahr sind bei einer Dauermedikation beträchtlich. Das Nutzen-Nebenwirkungs-Profil erscheint jedoch positiv.
Alle Darstellungen medizinischer Sachverhalte, Erkrankungen und Behinderungen und deren sozialmedizinische Einordnung und Kommentierungen hier im Wiki dienen nicht einer "letzt begründenden theoretisch-wissenschaftlichen Aufklärung", sondern sind frei nach Karl Popper "Interpretationen im Licht der Theorien."
Zitat nach: Bach, Otto: ''Über die Subjektabhängigkeit des Bildes von der Wirklichkeit im psychiatrischen Diagnostizieren und Therapieren''. In: Psychiatrie heute, Aspekte und Perspektiven, Festschrift für Rainer Tölle, Urban & Schwarzenberg, München 1994, ISBN 3-541-17181-2, (Zitat: Seite 1)
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