Health Technology Assessment

Erstellt am 03 Mar 2018 19:01 - Zuletzt geändert: 03 Mar 2018 19:01

Health Technology Assessment (HTA) bezeichnet eine umfassende und systematische Bewertung neuer oder bereits auf dem Markt befindlicher Maßnahmen der medizinischen Versorgung hinsichtlich ihrer vor allem medizinischen, sozialen und finanziellen Auswirkungen. Da der Begriff "Health Technology Assessment" im angelsächsischen Sprachraum geformt wurde, werden hier mit dem Wort "Technologie" sowohl Methoden und Prozeduren der medizinischen Versorgung als auch Medikamente, Medizinprodukte, Organisationssysteme etc. bezeichnet.

Die zentrale Aufgabe von HTA-Berichten besteht in der Bereitstellung von Informationen zur Entscheidungsfindung im Gesundheitswesen; solche Berichte werden daher häufig im Auftrag öffentlicher Einrichtungen, insbesondere Sozialversicherungsträger oder Krankenversicherungen oder sonstigen Kostenträgern im Gesundheitswesen erstellt. Es gibt auch private Institute, die HTA-Berichte für beliebige Auftraggeber erstellen; in diesen Fällen sind Interessenkonflikte tendenziell häufiger anzutreffen als bei öffentlich finanzierten HTA-Berichten. Einige als Privatunternehmen handelnde HTA-Agenturen verfügen allerdings über sehr renommierte Wissenschaftler und genießen innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft in der Evidenzbasierten Medizin sehr hohes Vertrauen.

In Deutschland ist eine staatlich geförderte HTA-Agentur die "Deutsche Agentur für Health Technology Assessment" (DAHTA), die am "Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information" (DIMDI) angesiedelt ist.

Bundesärztekammer und Kassenärztliche Bundesvereinigung hatten zeitweilig gemeinsam eine eigene HTA-Arbeitsgruppe. Diese verfasste und veröffentlichte bislang HTA-Berichte zu den Themen "Laserinduzierte interstitielle Thermotherapie (LITT) bei malignen Tumoren" (2002), "Minimalinvasive Wirbelsäulenkathetertechnik nach Racz" (2003), "Radiumchloridtherapie bei Morbus Bechterew" (2004) und "Permanente interstitielle Brachytherapie (Seed-Implantation) bei lokal begrenztem Prostatakarzinom" (2005).
Auch die Berichte des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWiG können als HTA-Berichte aufgefasst werden, obwohl sie vom IQWiG selbst nicht als HTA-Berichte bezeichnet werden. Die IQWiG-Berichte finden sich aber z. B. in der DAHTA-Datenbank aufgelistet und werden unter Berücksichtigung internationaler Standards für die Erstellung von HTA-Berichten erstellt.

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